Im Mega-Trend „Artificial Intelligence“ nehmen KI-Agenten eine bedeutende Rolle ein. Trendforscher Sandro Megerle von der Hamburger Trendagentur Trendone verweist auf Schätzungen, wonach der Markt für Agentic AI von knapp 7 Milliarden US-Dollar in 2025 auf gut 42,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 sprunghaft ansteigen wird. „Das entspricht einer Wachstumsrate von 43,6%“, so Megerle und leitet über zum nächsten Macro-Trend: Agentic Shopping.
Häuser aus dem 3D-Drucker in Japan, Gastrotrends aus den USA, neue KI-Anwendungen: Die Hamburger Trendforscher von Trendone sind gesellschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen auf der ganzen Welt auf der Spur.
Macro-Trend: Agentic AI
Macro-Trend: Agentic Shopping
Eingebettet in den Mega-Trend „Seamless Commerce“, also dem nahtlosen Kauferlebnis, sieht Megerle Agentic Shopping auf dem Vormarsch: „Bereits 39% aller Konsumenten weltweit und 54% der Gen Z nutzen AI-Agenten für Produktentdeckung.“ Vorteile: Die KI identifiziert die besten Preise und Rabatte, ist multimodal unterwegs – deckt also neben Schrift auch Bild- Video- oder Sprachinformationen ab – sowie die Hyperpersonalisierung.
Macro-Trend: AI-Enabled Workforce
KI revolutioniert nicht nur das Shopping, auch die Arbeitswelt steht vor rasanten Veränderungen. Im Umfeld des Mega-Trends Future Skillsets geht Megerle auf die Arbeitswelt von morgen ein. Bis 2030 könnten 30% der Arbeitsstunden durch KI automatisiert werden. Besonders betroffen sieht der Analyst Bürohilfstätigkeiten (54%), Kundenservice (17%) und Produktion (16%).

3 Best-Practice-Beispiele
KI spielt eine bedeutende, aber keineswegs die alleinige Rolle im Trenduniversum 2026. Die Trendone-Analysten gehen auch auf Entwicklungen im Bioengineering und dem wachsenden Markt für Bioreaktoren ein (erwartetes Marktvolumen: 14,6 Milliarden US-Dollar in 2035), befassen sich mit der Herausforderung zunehmender Einsamkeit über alle Altersgruppen hinweg oder mit Ernährungstrends wie „Happiness Treats“, einer Genusskultur, die sich durch ‚Snacking‘ belohnt oder der Stressbewältigung dient. 2 der 3 Best-Practice-Beispiele der Trendanalysten stammen aus dem Food-Universum.
Fast-Food-Hacks
Fast Food ist in den USA ein echter Wirtschaftsfaktor. „Zwei von drei Personen entscheiden sich mindestens einmal die Woche für Fast Food“, weiß Megerle. Entsprechend groß ist der Wettbewerb unter den Anbietern und das besonders in den sozialen Medien in denen Fast-Food-Hacks kursieren: Tipps und Tricks, um mehr aus dem Besuch in Fast-Food-Restaurants zu machen. „Die US-Fast-Food-Kette Taco Bell hat in ihrer App die Funktion „Fan Style“ eingeführt, die es Nutzer:innen erlaubt, eigene Menü-Kreationen zu gestalten“, so Megerle. Dafür gibt es Prämien – und ‚Fame‘. Besonders erfolgreiche Styles schaffen es auf die nationale Speisekarte und auf digitale Außenwerbeflächen.
Health Claim und TikTok-Hype für Kiwis
Das neuseeländische Frischobstunternehmen Zespri hat die Zulassung für eine gesundheitsbezogene Angabe von grünen Kiwis erhalten – ein echter Wettbewerbsvorteil, betont Megerle. Zumal es die erste frische Frucht überhaupt ist, die den Prüfprozess der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit bestanden hat. Die wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamin C & B, Mineral- und Ballaststoffe werden auf TikTok ebenso gefeiert, wie die angeblich schlaffördernde Eigenschaft, da auch der Neurotransmitter Serotonin in geringer Menge in Kiwis enthalten ist.
Häuser aus dem 3D-Drucker
Das 3. Best-Practice, das Megerle vorstellt, stammt aus Japan. Lib Work, ein Anbieter von 3D-gedruckten Häusern, kombiniert die Zukunftstechnologie mit Bitcoin und Nachhaltigkeit. Das Lib Earth House Model B wird aus Erde, Kalk und Pflanzenfasern gedruckt – durch die Nutzung lokaler und natürlicher Baustoffe entspricht die Bauweise dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft. „Die digitalen Baupläne werden als NFT gespeichert, was Besitz und Ursprung nachvollziehbar macht“, so Megerle. „Zahlungen sind mit Bitcoin möglich, wodurch auch internationale Käufe ohne Bankabwicklung machbar sind.“ Der prognostizierte Markt für Häuser aus dem 3D-Drucker soll bis Ende 2031 auf gut 1,4 Milliarden US-Dollar steigen, so der Hamburger Trendexperte.
ys/kk
Quellen und weitere Informationen
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