Ein Ansatz: Kooperationen. Etwa im Rahmen des Interreg Baltic Sea Region Programms, einem EU-Förderprogramm, das die transnationale Zusammenarbeit in der Ostseeregion unterstützt. „Hier haben wir erste Gespräche geführt, um die perspektivische Zusammenarbeit zu forcieren.“ Zudem nennt Taube das 19. Jahrestreffen der HamburgAmbassadors im Mai, bei dem sich das Food Cluster Hamburg vorstellen konnte. „Das hat uns die Chance geboten, viele Länder auf einmal zu erreichen und neue Mitstreiter zu gewinnen.“ So sei etwa der Austausch mit dem Ambassador aus Singapur ausgesprochen interessant gewesen. „Der Stadtstaat gilt als Hotspot für Food-Innovationen in Bereichen wie alternative Proteine, Urban Farming oder Verpackungsinnovationen.“ Hamburg strebt eine führende Position innerhalb der Top-10-Food-Cluster Europas an, da lässt sich durch einen regen Austausch einiges lernen.
Von seinem Büro am Veritaskai in Hamburg-Harburg blickt Sascha Taube direkt auf den Hafen, passend zum Leitspruch des neuen Food Clusters Hamburg: ‚Eine starke Foodbranche – regional verankert, global strahlend.‘ Eine inspirierende Kulisse, um eines der Ziele des Branchennetzwerks voranzutreiben: Die Stärkung der internationalen Sichtbarkeit Hamburgs als relevanter Food-Standort. „Wir arbeiten gezielt an unserer internationalen Sichtbarkeit und arbeiten uns voran: regional, national und international“, erklärt Taube, seit der Gründung im September 2024 Geschäftsführer des Food Clusters Hamburg.
Mit Kooperationen zum Top 10 Food-Cluster

Strategische Roadmap mit Leben gefüllt
Zusammenarbeit und Austausch gehören zum Kerninstrumentarium der Clusterarbeit. „Wir sind ein lebendiges Netzwerk und verstehen uns als Brückenbauer, um die zentralen Akteure der Branche mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu verbinden, Synergien zu erzielen und die regionale Wertschöpfung zu steigern“, skizziert Taube sein Aufgabengebiet. Sechs Handlungsfelder hat er dafür identifiziert. Neben nationaler und internationaler Sichtbarkeit sind das eine nachhaltige Clusterstruktur, Innovation und Transformation, Kooperation und Vernetzung, Gründung und Startups sowie Wissenstransfer. „Um diese Ziele zu verfolgen, haben wir in den vergangenen Monaten eine strategische Roadmap entwickelt und mit Leben gefüllt, die wir nun Schritt für Schritt umsetzen“, erläutert Taube. Hilfreich dabei: die Clusterstruktur in Hamburg.

Lebendige Clusterstruktur
„In der Metropolregion wird eine sehr lebendige Clusterstruktur gepflegt, alle Beteiligten arbeiten eng und effizient zusammen und es gibt regelmäßige Treffen, um Synergien zu nutzen und Querschnittsthemen gemeinsam voranzubringen.“ Denn Themen wie Logistik, Gesundheit oder Klima sind über die einzelnen Branchen hinaus relevant. „Ein Beispiel ist KLIMAready“, so Taube. In dem Kooperationsprojekt bündeln sieben Hamburger Cluster ihre Kräfte, um Klimafortschritte für alle zu erzielen. „Darüber hinaus pflegen wir Kontakte zu nationalen und internationalen Clustern und das branchenübergreifende Agieren, das die Hamburger Struktur ermöglicht, macht uns zu einem attraktiven Partner“, betont Taube.

Weiterbildungs- und Netzwerkangebot
Internationale Kontakte konnten Taube und sein Team dieses Jahr erstmals auf der Internorga knüpfen. „Hier waren wir mit einem Stand vertreten und haben viele wertvolle Gespräche geführt.“ Nicht nur mit ‚auswärtigen‘ Akteur:innen, auch mit Vertreter:innen der heimischen Branche. „Das ist ein wesentlicher Teil unserer Arbeit: Zu verstehen, was die Branche umtreibt, um dann passende Lösungsansätze entwickeln zu können“, erklärt Taube. Und, um das Weiterbildungs- und Netzwerkangebot des Clusters möglichst zielgerichtet auf die Bedürfnisse der Branche auszurichten. „Wir bieten unseren Mitgliedern, aktuell sind es rund 160, ein breites Spektrum von Schulungen an – von Regulatorik über Qualitätssicherung bis Innovationsmanagement – aber auch Workshops, Arbeitstreffen und Round Tables sowie Food Sessions mit Best-Practice-Beispielen.“ Besonders nachgefragt seien dabei etwa Nachhaltigkeits-, Qualitätsmanagement- sowie KI-Themen.
Food Cluster Hamburg: KI treibt Innovationen voran
Nicht überraschend, findet Taube. Künstliche Intelligenz sei für die Lebensmittelbranche von wachsender Bedeutung. „Nehmen wir das Beispiel Rezepturentwicklung. Parallel zum Prozess können Zutaten und Zusammensetzung laufend optimiert und mit Marktdaten abglichen werden.“ Das steigere die Effizienz und spare Kosten, gesündere Produkte ließen sich schneller und marktgerechter entwickeln, ist Taube überzeugt. „Hier bietet KI einen spürbaren Fortschritt mit weitreichenden Möglichkeiten. Das ist und bleibt ein großes Thema.“
ys/sb
Quellen und weitere Informationen
Food Cluster Hamburg
Als Netzwerk vertritt das Food Cluster Hamburg rund 160 Mitglieder. Die gesamte Branche umfasst etwa 4.500 Unternehmen – von der international agierenden Lebensmittelindustrie über kleine und mittlere Unternehmen bis zu innovativen Startups – mit zirka 123.000 Beschäftigten. Trägerverein des Food Clusters Hamburg ist foodactive e. V., weitere Gründungspartner sind die Freie und Hansestadt Hamburg und die Süderelbe AG.
Kommende (Kennenlern-)Möglichkeiten: Food-Cluster-Stand beim Food Innovation Camp (FIC) am 23. Juni in der Handelskammer Hamburg, Sommerfest am 9. Juli bei Strand Pauli in Hamburg, Career Day an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg am 12. November und das jährliche Food-Cluster-Format ‚Think Tank Food‘ zum Jahresende, wo es um Trends und die zentralen Themen der Zukunft geht.
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