Hamburg ist EU-Modellregion für Drohnen

Hamburg treibt die Zukunftsvision Drohne kontinuierlich voran

Sie inspizieren, identifizieren, liefern, retten und schützten. „Drohnen bieten eine Vielzahl neuer Anwendungsgebiete und ein immenses kommerzielles sowie gesellschaftliches Nutzpotenzial“, heißt es von Seiten des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Eine Analyse des deutschen Drohnenmarktes des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft prognostiziert denn auch: „Der deutsche Drohnenmarkt wird bis 2025 von 840 Millionen Euro auf über 1,6 Milliarden Euro anwachsen, was einer jährlichen durchschnittlichen Wachstumsrate von 14,5 Prozent entspricht. Das Wachstum wird vor allem durch den kommerziellen Markt getrieben.“

Hamburger Drone Economy

Als einer der größten Standorte der zivilen Luftfahrtindustrie hat Hamburg dieses Potenzial früh erkannt: Bereits 2018 wurde die Hansestadt als eine der ersten Städte offizielle Modellregion der Europäischen Union für Urban Air Mobility (UAM), also für die Erschließung ziviler Nutzungsmöglichkeiten von Drohnen und anderen urbanen Luftverkehrstechnologien. Inzwischen hat sich ein tragfähiges Ökosystem aus Wirtschaft und Industrie, Startup-Szene und Wissenschaft gebildet. Zentral für diese Entwicklung ist dabei das 2017 gegründete Drohnen-Netzwerk „Windrove“ zur Förderung der wirtschaftlichen Nutzung von Drohnen in der Hamburger Metropolregion – einen Überblick der Akteure und Projekte bietet der UAM-Atlas – und zum Austausch auf nationaler und internationaler Ebene.

Kooperationsprojekte in der Metropolregion Hamburg

Projekt medifly: Drohnen transportieren medizinische Güter zwischen Krankenhäusern und Laboren

Zukunftsszenarien werden etwa im Projekt „Innovative Luftgestützte Urbane Mobilität“ (iLUM) durch die großen Hochschulen der Metropolregion auf ihre Machbarkeit hin untersucht und durch die Landesforschungsförderung Hamburg unterstützt. Ein vielversprechendes Szenario: Der Transport medizinischer Güter zwischen Krankenhäusern und Laboren. Realisieren will diese neue Form der Medizinlogistik etwa das Projekt Medifly, getragen von der Behörde für Wirtschaft und Innovation, FlyNex, GLVI Gesellschaft für Luftverkehrsinformatik, Hamburg Aviation, Logistik-Initiative Hamburg, Lufthansa Technik und ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung. Auch verschiedene Kliniken sind involviert. Doch für den Drohnen-Einsatz im Hamburger Luftraum sind vielfältige Regularien zu erfüllen. Diese wiederum stehen im Zentrum des Projekts „UDVeo“: Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erarbeiten gemeinsam praxisnahe Konzepte und Lösungen zur Integration von UAS (unbemannte Luftfahrzeugsystemen) in den urbanen Luftraum. So wird in der Metropolregion Hamburg die Zukunftsvision Drohne kontinuierlich in kleinen und großen Kooperationen vorangetrieben.

Zukunft schon heute greifbar machen: Best Cases

Und schon heute belegen zahlreiche Best Cases das vielfältige Potential der Zukunftstechnologie. Eine Weltpremiere bot der ITS-Weltkongress 2021 in Hamburg: Beim führenden Kongress für intelligente Transport-Systeme und -Services ließ Flugtaxi-Pionier Volocopter eine eigens entwickelte Frachtdrohne („Volodrone“) erstmals im öffentlichen Raum fliegen.

Beim Forschungsprojekt „FALKE“ sichern speziell entwickelte Drohnen den Luftraum über Verkehrsflughäfen, indem sie illegal ins Sperrgebiet eingedrungene Fluggeräte ins Visier nehmen und per Netz-Abschuss einfangen. Das an der Helmut-Schmidt-Universität entwickelte System zur zivilen Drohnenabwehr hat 2023 den Beweis der Praktikabilität erbracht: Nur 0,8 Sekunden dauerte es, bis die ‚feindliche‘ Drohne ins Netz ging. Und HHLA Sky, ein Tochterunternehmen der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), sichert mit ihrem Drohnensystem nicht nur die Anlagen im heimischen Hafen, sondern hat ein global skalierbares Drohnensystem entwickelt, das den sicheren Betrieb von Drohnen außerhalb der Sichtweite erlaubt – mit einem parallelen Betrieb von mehr als 100 Drohnen von einem integrierten Leitstand aus.

Was ist Drohnen-Technologie?

Eine Drohne ist ein unbemanntes Luftfahrzeug (Unmanned Aerial Vehicle/UAV), das aus der Ferne gesteuert und somit teilautonom wird. Dabei können Drohnen einzeln unterwegs oder Teil eines komplexen Systems sein. Die Funktionsweise einer Drohne ähnelt der eines Helikopters, da die elektrisch angetriebenen Rotoren für den Auftrieb sorgen. Die Anzahl der Propeller bestimmen den Drohnen-Typ, am häufigsten verbreitet ist der Quadrocopter mit vier Rotoren.

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