„Diese strategische Partnerschaft ermöglicht vielversprechende Synergien, die die Implementierung und Kommerzialisierung unserer Technologie und Superfood-Rohstoffe beschleunigen“, erklärt Kynda-Mitgründer und COO Franziskus Schnabel. Kynda stellt durch pilzbasierte Fermentation aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten nachhaltige Proteine her. Dies sei eine kostengünstige und klimafreundliche Alternative für pflanzliches und tierisches Protein. Die über diesen Prozess hergestellten Mykoproteine besitzen eine fleischähnliche Textur sowie essenzielle Aminosäuren, Ballaststoffe, zellgebundene Fette und einen natürlichen „Umami“-Geschmack, was als fünfte Geschmacksrichtung so viel wie „köstlich“ bedeutet. Alles in allem sei dies ideal für pflanzliche Lebensmittel und Tiernahrung.
Kynda aus Jelmstorf in der Metropolregion Hamburg sicherte sich im Februar 2025 in einer Seed-Finanzierungsrunde drei Millionen Euro. Das Foodtech-Startup entwickelt innovative Fermentationstechnologien und Bioreaktoren, die Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie in hochwertige Mykoproteine umwandeln können. Durch das Upcycling entstünden nährstoffreiche, skalierbare und klimaunabhängige Proteinlösungen, die die Umwelt weniger belasten und gleichzeitig einer wachsenden Weltbevölkerung in die Hände spielten. Enjoy Ventures führt die Finanzierungsrunde über ihren Invest Impuls Scale Fund an. Auch die PHW-Gruppe, Deutschlands führendes Unternehmen der Geflügelwirtschaft, sowie Clima Now, ein Schweizer Climate-Tech-Investor, sind beteiligt. In einem Second Closing werde zudem C.E.L.L. Investment der neuen Investorengruppe beitreten, so die Kynda-Gründer.
Proteine für pflanzliche Lebensmittel und Tiernahrung
Geschäftsmodell zahlt auf Kreislaufwirtschaft ein
Laut Kynda werde die firmeneigene Technologie aus einer neuen Generation von Fermentationsreaktoren mit biotechnologischem Know-how kombiniert. Die skalierbare Plug- und Play-Lösung soll es Industriepartnern ermöglichen, Nebenströme der Lebensmittelproduktion zu nutzen. Wasserverbrauch und Treibhausgasemissionen lassen sich den Gründern zufolge durch das Verfahren im Vergleich zu herkömmlichen Proteinproduktionsmethoden deutlich reduzieren. Darüber hinaus werde der Transportaufwand minimiert, da direkt dort produziert wird, wo die Nebenprodukte anfallen. Außerdem müssten nährstoffreiche Nebenprodukte nicht entsorgt, sondern könnten durch Kyndas Technologie weiterverwertet werden – was wiederum die Kreislaufwirtschaft befördere.
Neue Kynda-Produktionsanlage in Metropolregion Hamburg
Kynda will nun die Produktion seines Superfood-Rohstoffs in der neuen Anlage in Jelmstorf bei Hamburg hochfahren. Diese soll im zweiten Quartal 2025 an den Start gehen. „Viele unserer Kunden benötigen Tausende von Tonnen an Produkten“, erläutert Kynda-Mitgründer und CEO Daniel MacGowan. „Diese Investition ermöglicht es uns, unsere Produktionskapazität gemeinsam mit unseren Partnern zu erhöhen, um diesen Bedarf zu decken und den Massenmarkt zu erreichen.“ Kynda positioniere sich damit als zentraler Akteur in der Zukunft der globalen Produktion alternativer Proteine. „Mit dem wachsenden veganen Lebensmittelmarkt und der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach minimal verarbeiteten Produkten bietet Kynda den Herstellern eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Lösung, um diesen Trends nach saubereren, gesünderen und allergenfreundlicheren Lebensmittelzutaten gerecht zu werden“, ist Gerrit Gnisa von Enjoy Venture überzeugt.
mm/sb
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