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Hamburg und Lateinamerika: Starke Verbindung bei Handel und Zukunftstechnologien

4. November 2024
Hansestadt kooperiert über den Handel hinaus auch bei Nachhaltigkeit und Klimaschutz mit lateinamerikanischen Staaten. Verein lädt zum Lateinamerika-Tag am 6. und 7. November in Hamburg

Schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts pflegt Hamburg intensive Handelsbeziehungen zu Lateinamerika, etwa mit Zucker, Kaffee und Bananen, und über den Hamburger Hafen werden wichtige Rohstoffe wie Kupfer oder Erze umgeschlagen. Außerdem besteht auch ein gemeinsames Interesse an nachhaltigen Zukunftstechnologien. Bilaterale Abkommen besiegeln die Kooperation bei Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Erneuerbare Energien. Unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher und gemeinsam mit der Handelskammer Hamburg, lädt der Lateinamerika Verein am 6. und 7. November zum 75. Lateinamerika-Tag in Hamburg ein. Der Verein möchte die konstruktiven doch von Wandlungen geprägten deutsch-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen feiern und zeigen, dass es sich auch in den nächsten Jahren lohnt, diese zu vertiefen.

Etwa 10 Milliarden Euro Handelsvolumen

Auf etwa zehn Milliarden Euro wurde im Jahr 2020 das Handelsvolumen zwischen Hamburg und Lateinamerika geschätzt. Wichtigster Handelspartner ist Brasilien. Rund 480 Hamburger unterhalten dort Geschäftsbeziehungen, 108 Firmen haben sich direkt vor Ort niedergelassen. Rund 320 Unternehmen, darunter der Kupferproduzent und -wiederverwerter Aurubis, sind am Wirtschaftsverkehr mit Chile beteiligt, gut 100 im Land präsent.

Auch Hamburger Reedereien wie Hapag-Lloyd, die 2014 das Containergeschäft der chilenischen Reederei CSAB (Compañía Sud Americana de Vapores) übernahm und Logistikunternehmen wie Kühne & Nagel, welche die Warenströme zwischen Hamburg und den lateinamerikanischen Hubs abwickeln, tragen zu dieser prosperierenden Verbindung bei. Im Gegenzug eröffnet Lateinamerika mit rund 660 Millionen Menschen für die Metropolregion Hamburg einen Markt mit enormem Potenzial. Exportiert werden vor allem Maschinenbauprodukte, Mineralölerzeugnisse, Chemikalien sowie Flug- und Fahrzeuge.

Gemeinsames Engagement für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Erneuerbare Energien 

Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Erneuerbare Energien sind weitere Themen, welche die Hansestadt mit den Staaten in Lateinamerika verbindet, und durch bilaterale Abkommen bekräftigt werden: etwa die Kooperationsvereinbarung zwischen Hamburgs Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher sowie der Hamburg Port Authority mit dem chilenischen Energieministerium zum Aufbau eines strategischen Handelskorridors für grünen Wasserstoff. Chile wolle bis 2040 zu einem der weltweit größten Exporteure von grünem Wasserstoff werden – und sei deshalb ein perfekter Partner für die Hansestadt, die dessen Produktion, Import und Nutzung aktiv voranbringe. 

Potenzial für die Produktion und den Export von grünem Wasserstoff liege auch etwa bei Argentinien und Uruguay. Mexiko und Hamburg hätten zudem gemeinsame Interessen bei Erneuerbaren Energien, Wasserstoff, IT und Luftfahrt. Darüber hinaus hat Hamburg auch an verschiedenen Projekten wie in São Paulo mitgewirkt, um Klimaschutzinitiativen zu unterstützen. 

Neues Potenzial in der Verbindung zwischen Hamburg und Lateinamerika

„Trotz der jahrhundertalten Verbindung entdecken sich Hamburg und Lateinamerika gerade neu“, erklärt Matthias Kleinhempel, Sprecher der HamburgAmbassadors, mit Sitz in Buenos Aires. Die HamburgAmbassadors sind Persönlichkeiten, die mit der Hansestadt eng verbunden sind, dauerhaft im Ausland leben und dort eine herausragende Position in Wirtschaft, Kultur oder Gesellschaft einnehmen. Faktoren wie Geopolitik, Lieferkettensicherheit und Ressourcen wie Lithium, Agrarprodukte und vor allem grüner Wasserstoff würden hier eine Rolle spielen. „Projekte in diesen Sektoren laufen an und werden in den Ländern Lateinamerikas jetzt auch mehr gefördert“, berichtet Kleinhempel. 

Ein Beispiel sei die in Argentinien gerade beschlossene gesetzliche Förderung von Großinvestitionen mit innovativen Steuer- und Wechselkursvorteilen und Bestandsgarantien. Besonders interessant sei auch die Startup-Szene, die in den Ländern Lateinamerikas sehr aktiv sei. Zudem habe die Start2 Group (der frühere German Accelerator) in Buenos Aires ihr Büro für Lateinamerika eröffnet und fördere die Internationalisierung deutscher und lateinamerikanischer Startups. „Es tut sich gerade sehr viel Positives“, so Kleinhempel. 
imb/mm/kk

Quellen und weitere Informationen

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