„Hamburg ist die Logistikdrehscheibe Nordeuropas“, betont Melanie Leonhard, Hamburgs Senatorin für Wirtschaft und Innovation. „Doch Digitalisierung, Klimawandel und globale Veränderungen stellen uns vor neue Herausforderungen – eröffnen aber zugleich auch Chancen. Mit der neuen Strategie geben wir uns einen klaren Kompass für die Zukunft an die Hand.“ Die Strategie sieht neun Aktionsbereiche vor, die von Digitalisierung über urbane Logistik bis zur Fachkräftesicherung und der Entwicklung alternativer, sicherer Lieferketten zur Reduzierung geopolitischer Abhängigkeiten reichen. So sollen etwa die urbane Logistik ausgebaut und logistische Prozesse stärker in die städtische Planung integriert werden, zum Beispiel durch Optimierung der „Letzten Meile“ bei Kurier-, Express- und Paketdienstleistungen. Ziel sei auch eine vollständige Umstellung auf emissionsfreie Transportmittel. Cybersecurity im Zuge der digitalen Transformation ist ebenso Thema. Als internationales Handelszentrum sei Hamburg auf funktionierende, vernetzte IT-Systeme angewiesen.
Digitalisierung sehen Logistikunternehmen als Chance (88 Prozent), aber auch als Herausforderung (52 Prozent). Es brauche smarte Infrastrukturen wie Quantencomputing, zum Beispiel das Projekt QSH am Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML). KI und Automatisierung zur Optimierung, Lagerhaltung und Planung sowie eine Smart-Port-Strategie würden Hamburgs Vorreiterrolle als digitaler Hafen stärken. Weil Hamburg das Ziel verfolgt, bis 2045 CO2-neutral zu werden, sieht die Strategie auch eine klimafreundliche Logistik vor, etwa Kreislaufwirtschaft oder Flexibilisierung durch On-Demand-Modelle. Der Digital Hub Logistics & Commerce, der etablierte Unternehmen mit Startups vernetzt, könne hier als Impulsgeber dienen.