„Wir möchten im Rahmen des Projekts ein Instrument für Hamburg entwickeln, das aus der Analyse des aquatischen Mikrobioms zuverlässige Aussagen zu Gesundheitsfragen ermöglicht“, erklärt Verbundkoordinator Prof. Dr. Wolfgang Streit und Leiter der Abteilung Mikrobiologie und Biotechnologie der UHH. Nicht erst in der Corona-Pandemie habe sich Abwasser als ein guter Indikator für die Verbreitung von Krankheiten bewiesen. Das MOMOBIO-Team will das städtische Abwasser nun über einen längeren Zeitraum untersuchen und herausfinden, wie sich die mikrobielle Biodiversität verändert und was sich daraus über die Gesundheit der Stadtbevölkerung ableiten lässt.
Welche Kleinstlebewesen wie Bakterien, Viren und Pilze sind wo in Hamburg im Wasser zu finden? Dies soll im Verbundprojekt „Molekulares Monitoring der bakteriellen Biodiversität im Wasserkreislauf“ (MOMOBIO) unter der Leitung der Universität Hamburg (UHH) erforscht werden. Das Vorhaben wird dafür vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die nächsten drei Jahre mit 1,9 Millionen Euro gefördert. Weitere Partner sind das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg Wasser, das Institut für Hygiene und Umwelt sowie die Nichtregierungsorganisation „Life Science Nord“.
Neue Erkenntnisse über die Gesundheit der Stadtbevölkerung
Klimawandel und Menschen als Einflussfaktoren
Die Zusammensetzung der mikroskopisch kleinen Lebewesen im Wasser wird stark durch menschliche Aktivitäten beeinflusst, unter anderem durch Giftstoffe und Mikroplastik im Wasserkreislauf. Der Klimawandel verstärkt diese Entwicklungen. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen, nutzen die Wissenschaftler:innen bioinformatorische Analysemethoden und führen molekulargenetische Untersuchungen durch.
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