Forschung

„ESI-CorA"-Projekt: Hamburg an Abwassermonitoring beteiligt

3. Februar 2023
Die Abwasseranalysen zeigen Trends der SARS-CoV-2-Infektionslage. Hansestadt bewirbt sich auch für das anschließende Projekt „Amelag"

Trends von Infektionsgeschehen können mithilfe von Abwasseranalysen frühzeitig erkannt werden. Die daraus resultierenden Daten dienen als Indikatoren zur Beurteilung der Pandemielage. An der Erhebung der SARS-CoV-2-Infektionslage im Rahmen des deutschlandweiten Pilotprojekts „ESI-CorA" beteiligt sich auch Hamburg. Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) arbeitet hier in Hamburg mit der Gesundheitsbehörde, Hamburg Wasser und dem Institut für Hygiene und Umwelt zusammen. Ende Januar endete das Projekt. Hamburg will sich nun zunächst für das ESI-CorA-Anschlussprojekt bis Ende April 2023 bewerben und dann für das neue Projekt Amelag", welches das Bundesministerium für Gesundheit zur Verstetigung des Pandemieradars bis 2024 plant.

Abwassermonitoring zeigt realistische Trendverläufe

„Unser Abwasser enthält Informationen, mit denen wir verlässlich den Verlauf der Pandemie nachzeichnen können“, erklärt Umweltsenator Jens Kerstan. Das dafür angewendete Verfahren habe sich bewährt und liefere aussagekräftige Ergebnisse. „Das ist ein echter Erfolg, der uns nicht nur in Sachen Corona weiterhilft, sondern auch in Zukunft ein erprobtes Instrument im Umgang mit Pandemien an die Hand gibt.“ Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer ergänzt: „Das Abwassermonitoring zeigt – unabhängig vom Testverhalten der Bevölkerung – realistische Trendverläufe und hilft so bei der Beurteilung des Infektionsgeschehens.“ Die Abwasseranalyse kann als Ergänzung zum bestehenden Meldesystem Informationen zum Infektionsgeschehen liefern und Veränderungen frühzeitig erkennen. 

Neues Projekt „Amelag" bereits in Planung

Die Abwasserproben werden vom Institut für Hygiene und Umwelt konzentriert und die darin enthaltenen Erbinformationen isoliert. Anschließend wird mit einer digitalen PCR-Analyse bestimmt, wie stark die SARS-CoV-2-Viruslast der Probe ist. Auch Viren in sehr geringen Mengen können dadurch quantitativ nachgewiesen werden. Die Trendanalysen werden in den Pandemieradar des Robert-Koch-Instituts integriert. Das Forschungsprojekt ESI-CorA wurde im Februar 2022 gestartet und von der Europäischen Kommission gefördert. Die Bundesministerien BMG, BMUV und BMBF hatten das Projekt koordiniert. Hamburg wurde als einer von 20 Standorten ausgewählt. 
nj/mm

 

 

Quellen und weitere Informationen

Ähnliche Artikel

Positive Zwischenbilanz des Hamburger Corona-Arbeitsmarktprogramms

Programm für Beschäftigte und Menschen ohne Arbeit hilft rund 12.000 Hamburger:innen erfolgreich durch die Krise

Uni Hamburg: Naturstoffe gegen das Coronavirus entdeckt

Drei natürliche Substanzen könnten als Grundlage für Coronamedikamente dienen. Universität Hamburg und DESY an Forschungsprojekt beteiligt

Corona: Hamburg stockt Neustartfonds für den Einzelhandel auf

Neustartfonds City & Zentren wird um 500.000 Euro erhöht. Attraktivität von Innenstadt und Quartieren soll wieder gesteigert werden

Pilotprojekt: Corona-Frühwarnsystem durch Analyse von Abwasser?

Hamburg einer von 20 deutschen Modellprojekt-Standorten. Infektionsgeschehen soll über Abwassermonitoring schneller abgebildet werden
Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.