„Um die Risiken des Klimawandels zu begrenzen, erforschen wir Möglichkeiten, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen und dauerhaft zu speichern“, erklärt Jens Hartmann, Professor für Geologie an der Universität Hamburg und Leiter des Projekts. „Darüber hinaus untersuchen wir zusammen mit unseren Kolleg:innen aus der Bodenkunde und der Biologie jetzt auch genauer, wie sich weitere positive Effekte von Pflanzenkohle und Gesteinsmehl optimieren lassen.“ Das Gesteinsmehl könne zum Beispiel ausgelaugte Äcker düngen und Erträge steigern. Die Oberfläche der Kohle hingegen binde Stickstoff und Phosphor und verhindere dadurch, dass diese ins Grundwasser ausgewaschen werden. Zugleich fixiere die Kohle schädliche Schwermetalle, die dann nicht mehr in die Pflanzen gelangen können.
Die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, wird wohl kaum mehr zu erreichen sein. Wie wäre es deshalb, der Atmosphäre Kohlendioxid zu entziehen und damit das Klima zu schützen? Der Einsatz von Pflanzenkohle sowie eine beschleunigte Verwitterung von zermahlenem Gestein auf Äckern seien dafür effektive Methoden. Der Bund fördert in diesem Zusammenhang das Verbundprojekt „Pyrogener Kohlenstoff und Mineralien-Verwitterung“, kurz PyMiCCS, mit 1,7 Millionen Euro. Untersucht wird, wie Pflanzenkohle und Gesteinsmehl miteinander kombiniert und dadurch mögliche positive Synergieeffekte verbessert werden können. Auch die Universität Hamburg ist an dem Projekt beteiligt.
Positive Klimaeffekte von Pflanzenkohle und Gesteinsmehl
Universität Hamburg an bundesweitem Verbundprojekt PyMiCCS beteiligt
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt „Pyrogener Kohlenstoff und Mineralien-Verwitterung“ (Pyrogenic carbon and carbonating minerals for enhanced plant growth and carbon capture and storage – PyMiCCS) bis Ende Oktober 2025. An der Universität Hamburg ist der Fachbereich Erdsystemwissenschaften an der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN) sowie das Centrum für Erdsystemforschung (CEN) beteiligt. Darüber hinaus findet eine enge Zusammenarbeit mit Forschenden des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sowie der Hochschule Geisenheim University (HGU) statt.
mm/sb