„Investitionen sind gerade jetzt wichtig, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und unseres Standortes zu stärken“, betont Handelskammer-Präses Norbert Aust. „Hamburgs Wirtschaft hat gute Voraussetzungen, um diese Chancen zu nutzen und international zu vermarkten.“ Als Energie-Drehscheibe, größtes zusammenhängendes Industriegebiet und Garant für nachhaltige Versorgung sei hier der Hamburger Hafen eine entscheidende Plattform. Ein weiterer wirksamer Hebel sei die Elektrifizierung des Güterverkehrs über die Straße. „Daraus können alle Branchen in Hamburg Nutzen ziehen und gemeinsam den Standort zum klimaneutralen Vorreiter in Deutschland, Europa und der Welt machen“, so Aust weiter.
Den Wirtschaftsstandort Hamburg bis zum Jahr 2040 klimaneutral und damit international wettbewerbsfähig zu gestalten – Das ist das Ziel der Handelskammer Hamburg, die sich damit ambitionierter zeigt als Deutschland (2045) oder die Europäische Union (2050). Zusammen mit der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wurde deshalb die Studie „Climate neutrality of the Hamburg economy by 2040“ zur Klimaneutralität der Hamburger Wirtschaft bis zum Jahr 2040 entwickelt. Diese soll aufzeigen, welche Handlungsmöglichkeiten sich für die Wirtschaftsbereiche der Elbmetropole ergeben. Denn: Klimaneutralität für Hamburgs Wirtschaft bis 2040 sei laut Studie ambitioniert, aber erreichbar.
Hamburg zum klimaneutralen Vorreiter machen
Klimaneutralität und internationale Wettbewerbsfähigkeit bedingen einander
Klimaneutralität und internationale Wettbewerbsfähigkeit würden sich laut Hamburger Handelskammer einander bedingen. Dafür müsse aber schnell und entschlossen gehandelt werden. Die OECD-Studie spricht dafür Empfehlungen zu wesentlichen Punkten des Klimawandels, wie Verkehr, Kreislaufwirtschaft und Wasserstoff in der Hansestadt aus. „Hamburg wird einer der ersten Häfen der Welt sein, der Wasserstoff in großem Maßstab importiert“, ist EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Vorstellung der Studie am 26. Januar 2024 überzeugt. Zudem zeigt die Studie auf, welche Rolle Unternehmensnetzwerke spielen und welche Möglichkeiten der effizienteren nicht-fossilen Energieversorgung noch bestehen. Was können Unternehmer:innen also tun, um bis zum Jahr 2040 Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen?
OECD-Empfehlungen für Netto-Null-Emissionen
Laut Studie sollten in den drei Geltungsbereichen Scope 1,2 und 3 Klimaneutralitätsziele bzw. Emissionsreduktionsszenarien entwickelt werden. Dabei seien Zwischenziele für die Emissionsreduzierung sowie Aktionspläne und regelmäßige Fortschrittsberichte zu erstellen, die auch öffentlich gemacht werden könnten. Darüber hinaus sollten Unternehmen ihre eigenen Emissionen reduzieren und den Einsatz von CCS (Carbon Capture and Storage), also die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid, für das Verfahren in der Industrie einschränken, anstatt sich auf internationale Kompensationen zu verlassen. Kleine und mittelständische Unternehmen sollten mit Unterstützung der Handelskammer Netzwerke zu strategischen Themen schaffen, zum Beispiel zur koordinierten Dekarbonisierung ganzer Wertschöpfungsketten, zu Kosteneinsparungen durch bessere Nutzung erneuerbarer Energien und zum Infrastrukturbedarf durch die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs sowie durch die Kreislaufwirtschaft.
mm/sb