Wie die Länder bekannt gaben, wolle man die Zusammenarbeit bei der Nutzung von Wasserstoff fortsetzen und vertiefen. Hamburg als größter Industriestandort Deutschlands und Schleswig-Holstein als bedeutender Produzent von Windenergie würden ideale Vorausssetzungen dafür bieten, die „Schlüsseltechnologie für die Energiewende und den Klimaschutz“ weiter zu fördern. Ziel sei es, leistungsstarke Versorgungsnetze für Strom aus erneuerbaren Energien aufzubauen, um die Wasserstoffproduktion und Energiewende in Norddeutschland voranzutreiben. Zudem wolle man sich für wassserstofffreundliche Reformen auf Bundesebene einsetzen und die Zusammenarbeit in der Wasserstoffforschung intensivieren. Hamburg und Schleswig-Holstein hatten zuletzt bereits im Rahmen der Energiewende-Verbundprojekte Norddeutsches Reallabor sowie Norddeutsche Energiewende 4.0 (im Februar 2021 abgeschlossen) gemeinsame Lösungen im Bereich Wasserstoff erarbeitet.
Die Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein wollen ihre Zusammenarbeit in den Zukunftsfeldern Energiewende, Mobilität und Digitalisierung vertiefen. Das gaben die Nordländer im Rahmen ihrer jährlichen Kabinettssitzung in Hamburg bekannt. Noch stärker in den Fokus der gemeinsamen Bemühungen sollen insbesondere die Wasserstoffproduktion und -nutzung rücken. Auch der Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, digitale Verwaltungsleistungen sowie Lösungen für den Umweltschutz stehen auf der gemeinsamen Agenda.
Hamburg und Schleswig-Holstein: Wasserstoff im Fokus
Projekte in den Bereichen Mobilität und Digitalisierung geplant
Auch in den Bereichen Mobilität, Digitalisierung und Klimaschutz wollen die Nordländer künftig noch stärker zusammenarbeiten. So seien für den Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs zahlreiche gemeinsame Initiativen geplant. Dazu zähle etwa der Bau der Hamburger S-Bahn-Linien 4 und 32, der Ausbau der Wegenetzes für Radschnellwege sowie eine mögliche Reaktivierung der Bahnstecken Bergedorf-Geesthacht und Uetersen-Tornesch. Beide Länder bekräftigten zudem ihre Zusammenarbeit bei der Umsetzung digitaler Verwaltungsleistungen, für die in Zukunft auch künstliche Intelligenz genutzt werden soll. Auf der Agenda der Kabinettssitzung standen außerdem mögliche Lösungen für die Sedimentverbringung im Zuge der Elbvertiefung sowie eine Zusammenarbeit in den Bereichen Raumplanung, Umweltschutz und Wohnungsbau.
Themen der Zukunft gemeinsam angehen
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther lobten den Dialog im Rahmen der seit 1991 jährlich durchgeführten gemeinsamen Kabinettssitzungen. Tschentscher erklärte: „Die norddeutschen Länder gehen die Themen der Zukunft gemeinsam an. Norddeutsches Reallabor, die gemeinsame Wasserstoffstrategie und Verkehrsprojekte, wie der Ausbau der S-Bahn-Verbindungen in der Metropolregion, sind Beispiele für diese gute Kooperation im Norden.“ Günther ergänzte: „Seit über 30 Jahren ist die Zusammenarbeit zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg in vielen Bereichen von Politik und Verwaltung gelebter Alltag. Unser Ziel ist es, die gemeinsamen Interessen auch nach außen zu vertreten, vor allem gegenüber dem Bund und der EU.“
tn/sb