Tourismus

Viva con Agua: Villa Viva eröffnet

16. November 2023
Das "Haus, das Brunnen baut" – ein Joint Venture aus Heimathafen Hotels und Viva con Agua bietet Übernachtungen ab 19,10 Euro an – und jede Menge Kunst

Ab jetzt soll jede Übernachtung, jedes Essen in der ‚Viva Cantina‘ und jeder Drink in der ‚RoofDrop Bar‘ zur Erfüllung der Vision „Wasser für Alle“ beitragen. Nach gut zweijähriger Bauphase eröffnet an diesem Donnerstag (16. November) die Villa Viva. Das ‚Haus, das Brunnen baut‘, in zentraler Lage im Hamburger Münzviertel gelegen, ist ein Joint Venture aus Heimathafen Hotels und Viva con Agua. 40% der Gewinne sollen an die WASH-Projekte der Non-Profit-Organisation gehen, die sich seit 2006 für sauberes Trinkwasser und Sanitäranlagen in der ganzen Welt einsetzt. Die Buchungslage zur Eröffnung kann sich sehen lassen. „Für die nächsten Wochenenden haben wir eine Auslastung von 80%“, so Hoteldirektorin Laura Hansen bei einem Presserundgang am Dienstag.

Kunst als universelle Sprache

Die 138 Zimmer bieten für jeden etwas, ist Viva con Agua-Gründer Benjamin Adrion überzeugt: Vom Camping Ground mit kleinen Schlafkojen ab 19,10 Euro pro Nacht über 23 Artrooms bis hin zu den zwei ‚Promi-Suiten‘, die eine gestaltet von Barbara Schöneberger, die andere von Jan Delay. Und da Kunst eine universelle Sprache im Viva con Agua Universum ist, wurde das Treppenhaus des 12-geschossigen Gebäudes zu einer Kunstgalerie, in der sich internationale Künstler:innen verwirklicht haben. Für einen der Artrooms hat Davina Cochrane, Künstlername Dave, ein interaktives Wandbild geschaffen. „Es zeigt eine Träumerin und darüber einen QR-Code, über den jeder miterleben kann, wovon sie träumt, nämlich eine Welt, in der die Energiewende bereits erfolgreich umgesetzt ist“, erläutert Dave. Das Motiv einer klimafreundlichen Zukunft findet sich auch in der Fassade des dreieckigen Baus. Dazu haben Veronika und Marco Schmid, Künstlername Queen Kong, Lamellen bedrucken lassen und dabei die Elemente Flüsse, Adern und Wurzeln visuell verarbeitet. „Viva con Agua ist in Hamburg verwurzelt, aber alles ist mit allem verbunden und vernetzt. Das wollten wir darstellen“, erklärt Veronika Schmid.

Barbara Schöneberger und ihre `Boygroup' in der Schöneberger-Suite

Nachhaltig bauen ist möglich

Ein Teil der Fassade soll noch begrünt werden, um damit einen positiven Beitrag für das Stadtklima zu leisten. Auch auf den ökologischen Fußabdruck sind die Villa Viva-Macher:innen stolz.

Einer überbauten Grundfläche von 530 m² stehen 4.600 m² Nutzfläche gegenüber, der bei einem Hochhaus erforderliche Löschwasservorratstank speist sich mit Regenwasser und es wurde maßgeblich auf CO2-armen Beton sowie recycelte Materialen gesetzt. „Nachhaltig bauen ist möglich“, betont Villa Viva Co-Initiator Leon Roloff von Urban Future Development.

Der bewusste Umgang mit Ressourcen setzt sich bis in die Küche fort. „Die Basis unserer Gerichte ist vegetarisch und vegan. Für Gerichte mit Fisch oder Fleisch verwenden wir stets das ganze Tier“, erklärt Küchenchef Jan Johannsen, der schon im Hotel Louis C. Jacob und dem Carls an der Elbphilharmonie gekocht hat.

Graffity-Künstlerin Davina vor ihrem interaktivem Wandbild

Ein Arbeitsplatz, der Gutes tut

Insgesamt 55 Menschen umfasst das Villa Viva-Team. „Und wir sind vollständig. Trotz des Fachkräftemangels hatten wir von Anfang an großen Zuspruch auf unsere Stellenausschreibungen“, betont Chefin Laura Hansen, die ebenfalls zuvor im Louis C. Jacob tätig war sowie im 25hours Hotel HafenCity. „Ein Arbeitsplatz der Gutes tut, kommt einfach gut an“, so Jens Sroka, Gründer der Heimathafen Hotels. Dieser Arbeitsplatz erstreckt sich über das Erdgeschoss und die erste Etage und dann wieder über den vierten bis hinauf in den 12. Stock mit Dachterrasse und RoofDrop Bar.

Die 3. Etage ist das neue Zuhause der Heimathafen Hotels, in den 3. Stock zieht Viva con Agua und verlegt damit seine Geschäftsstelle aus St. Pauli ins Münzviertel. „Wir bleiben trotzdem St. Paulianer“, betont Adrion. „Aber nun gilt auch: ‚Wir sind Münzviertel‘.“

Villa Viva werde ein aktiver Player in diesem besonderen Viertel werden, der als ‚soziokultureller Schmelztiegel‘ gilt, fährt er fort: „Wir sind dem Quartiersbeirat Münzviertel beigetreten, der schon Ende November bei uns tagen wird. Unser Ziel war von Anfang an, ein Haus der Begegnungen zu sein.“ 

Künstler-Gallerie im Treppenhaus der Villa Viva

Weltweit skalierbares Geschäftsmodell

Ermöglicht wird die Villa Viva durch Social Impact Investor:innen. „Es ist kein Spendencent in das Projekt geflossen“, betont Adrion. Vielmehr habe eine 19-köpfige „Shareholder-Gang" das Eigenkapital von 5,5 Millionen Euro aufgebracht, darunter die Brüder Braun vom Miniaturwunderland, Jan Delay, Bela B, Kevin Kuranyi und Mitra Kassia. „Wir glauben mit unserem Geldbeutel an dieses Projekt“, sagt die Gründerin, die sich unter anderem mit Oll Inklusive für Menschen ab 60+ engagiert.

Der Rest der Projektkosten, die zwischen 36 und 37 Millionen Euro liegen, wird von der Umweltbank finanziert. Das Hamburger Projekt ist bereits das zweite Social Business von Viva con Agua in der Hotellerie.

Vor gut zwei Jahren eröffnete Villa Viva Cape Town – the social hostal in Südafrika. Schließlich ist das Villa Viva-Team überzeugt: Das Modell ist weltweit skalierbar.
ys/kk

Übernachtung in der Camping Box

Quellen und weitere Informationen

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