„Dieses Ergebnis könnte die Lehrbücher umschreiben. Es stellt Dinge infrage, die Generationen von Physikerinnen und Physikern für selbstverständlich hielten“, erklärt Christian Schwanenberger, Professor für Experimentalphysik an der UHH und beteiligt am Compact-Muon-Solenoid-Experiment (CMS). Bisher war man davon ausgegangen, dass das Top-Quark – das schwerste bekannte Elementarteilchen – so kurzlebig ist, dass sich ein Verschmelzen mit seinem Antiteilchen zu einem gebundenen Zustand nicht nachweisen lässt. Die neuen Messergebnisse stellen diese Annahme infrage. „Wir waren uns sicher, dass ein solches Teilchen nicht beobachtet werden kann“, sagt Alexander Grohsjean, der an der UHH ebenfalls im Rahmen des CMS forscht.
Toponium könne der Physik dabei helfen, die starke Wechselwirkung zu untersuchen: eine der vier fundamentalen Kräfte der Natur, die Quarks zu Protonen und Neutronen bindet. Gleichzeitig soll Toponium neue Möglichkeiten eröffnen, das Verhalten von Top-Quarks selbst genauer zu erforschen.