Forschung

Zwei DESY-Projekte als „national bedeutend“ eingestuft

10. Juli 2025
Bundesforschungsministerium ebnet Weg für „weltweit bestes“ 4D-Röntgenmikroskop in Hamburg sowie Teilchendetektor IceCube-Gen2 am Südpol

Geballte Schubkraft für das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) am Standort Hamburg – Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat zwei Projekte des DESY als „Forschungsinfrastruktur von nationaler Bedeutung“ eingestuft. Der Röntgenlichtquelle Petra IV und dem Teilchendetektor IceCub-Gen2 wurden hohe wissenschaftliche Exzellenz, Innovations- und Transferpotenzial sowie eine durchdachte Planung bescheinigt. Das BMFTR will nun mit den beteiligten Einrichtungen und Bundesländern Gespräche zur Umsetzung der Projekte führen. Bis 2032 könnte Petra III durch Petra IV ersetzt werden und so die Science City Hamburg Bahrenfeld als Innovationsstandort stärken. Das 4D-Röntgenmikroskop werde brillianter, präziser und schneller als die bestehende Anlage sein. Die Kosten von rund 1,7 Milliarden Euro wollen Bund und das Land Hamburg gemeinsam tragen.

Im Hamburg soll „bestes 4D-Röntgenmikroskop der Welt“ entstehen

„Wir werden nun das beste 4D-Röntgenmikroskop der Welt bauen“, verkündet Beate Heinemann, Vorsitzende des DESY-Direktoriums. Mit Petra IV entstehe auf dem DESY-Campus in Hamburg das leistungsfähigste Röntgenmikroskop der Welt. Die Forschungsinfrastruktur ermögliche hochpräzise Analysen molekularer Strukturen im Nanobereich in bisher unerreichter Auflösung und Geschwindigkeit. Durch die Synchrotronstrahlung sei zudem eine vierdimensionale Bildgebung inklusiver zeitlicher Abläufe unter realitätsnahen Bedingungen möglich. Dies eröffne neue Perspektiven für die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung. Die Anwendungsfelder reichten von Bio- und Quantentechnologien über nachhaltige Materialen und neue Batterien bis hin zu Mikroelektronik und Materialforschung.

 „Petra IV bietet enorme Chancen für Spitzenforschung und Innovation“, ist Heinemann überzeugt. Zudem sei es essenziell für die europäische Technologie- und Datensouveränität, was für Europa vor allem im Wettbewerb mit den USA und China wichtig sei.

Drei Personen halten ein gebogenes Holzstück vor einem großen Architekturmodell in modernem Gebäude.
Für Petra IV wird eine Experimentierhalle (s. auch Visualisierung oben) mit 600 Metern Länge konzipiert. Britta Redlich, Beate Heinemann und Wim Leemans (v. l. n. r.) präsentieren das Modell.

Science City Hamburg Bahrenfeld als Innovationsstandort stärken

„Durch dieses Zukunftsprojekt werden Forschende in Hamburg an und mit der weltweit leistungsstärksten Synchrotronstrahlungsquelle Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit finden – sei es bei der Gestaltung nachhaltiger Technologien, der Entwicklung neuer Medikamente oder der Erforschung neuer Energiekonzepte“, verkündet Maryam Blumenthal, Hamburgs Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung. Das Projekt habe „eine herausragende Bedeutung für die Forschung und Entwicklung in zentralen Zukunftsthemen“, ist Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher überzeugt. „Es ist ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung des DESY und der Science City Hamburg Bahrenfeld, die den Wissenschaftsstandort Deutschland international wettbewerbsfähig machen.“

Das internationale Neutrino-Teleskop IceCub-Gen 2 hingegen gilt als leistungsstarke Weiterentwicklung des seit 2010 am Südpol betriebenen IceCube-Detektors, der künftig deutlich mehr kosmische „Neutrinos“, also elektrisch neutrale Elementarteilchen mit sehr geringer Masse, nachweisen könne. Damit sollen neue Erkenntnisse über deren Quellen, die Erdatmosphäre und die Eigenschaften des antarktischen Eises gewonnen werden. 
mm/sb

Quellen und weitere Informationen

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