Mobilität

U-Bahn 100: Erste Testfahrt mit kommunizierenden U-Bahnen

15. August 2025
Erfolgreiche Fahrt im Moving Block – Was verspricht das Projekt und wie geht es weiter?

Die Vision: U-Bahn-Verkehr im 100-Sekunden-Takt. Diesem Ziel ist die Hochbahn nun offenbar einen Schritt nähergekommen. Ende Juli absolvierte sie erfolgreich eine Testfahrt mit dem neuen Zugsicherungssystem CBTC (Communication-Based Train Control). Anders als beim bisherigen Betrieb in festen Blöcken, soll CBTC eine dynamische und automatisierte Steuerung der Zugabstände („Moving Block“) durch die Leitstelle ermöglichen. Dadurch können mehr Züge gleichzeitig auf der Strecke fahren. – So soll die Fahrgastkapazität um bis zu 50 Prozent gesteigert und die derzeit engste Taktung von 150 Sekunden um fast eine Minute verkürzt werden. „U-Bahn 100“ ist eines 17 Leuchtturmprojekten, mit denen sich Hamburg im Zuge des UITP Summit 2025, der internationalen Mobilitätsmesse, präsentiert hat.

Automatisierte Sicherheitsabstände

„Mit der Automatisierung des Bestandsnetzes werden wir ein neues Niveau erreichen“, sagt Jens-Günter Lang, Technikvorstand der Hochbahn. „Das schafft vor allem mehr Fahrgastkomfort durch mehr Platz für die Fahrgäste und noch kürzere Wartezeiten am Bahnsteig.“ Das neue CBTC-System, auch Moving Block genannt, soll Ende 2027 auf der Stammstrecke der U2 und U4 zwischen den Haltestellen Horner Rennbahn und Jungfernstieg eingeführt werden. Dabei kommuniziert jeder Zug dauerhaft seine genaue Position sowie Geschwindigkeit an das zentrale Leitsystem, welches den Takt der Bahnen steuert. Die Bahnen werden dennoch mit Personal besetzt sein, das den Ein- und Ausstieg koordiniert. 

U-Bahn 100: Umrüsten für die Zukunft der Mobilität

Für die Realisierung der Vorhabens „U-Bahn 100“ muss außerdem das Streckennetz inklusive Stellwerke umgerüstet werden. Die Bauarbeiten dafür laufen seit September 2024 und dauern voraussichtlich bis 2030 an. Auch die DT5-Fahrzeuge der Hochbahn werden entsprechend umgerüstet. Ältere Modelle sollen nicht ins neue System überführt werden, sondern schrittweise durch moderne DT6-Fahrzeuge abgelöst werden. Das Projekt soll noch Ende dieses Jahrzehnts abgeschlossen werden. 
ja/sb

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