Tourismus

Tourismus in Hamburg auf starkem Erholungskurs

22. Februar 2023
Hamburger Tourismusbilanz 2022 vorgestellt. Branche erholt sich rasant. Serie: Hamburgs Branchen (4)

Der Tourismus in Hamburg erholt sich im Vergleich zu anderen Metropolen schneller und umfassender. Das verkündeten Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard und Michael Otremba, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH, bei einer Landespressekonferenz am Dienstag (21. Februar). So ergab die Bilanz der Tourismusentwicklung in Hamburg für das vergangene Jahr 14,7 Millionen touristische Übernachtungen in der Hansestadt – rund 95 Prozent mehr als in 2021. Damit ist das Vorkrisenniveau von 15,4 Millionen Übernachtungen aus dem Jahr 2019 fast erreicht. „Für die Tourismusbranche, aber auch für uns als Stadtgesellschaft ist diese Bilanz ein gutes Zeichen“, betont Leonhard. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass die Gäste Hamburg als attraktives Ziel empfinden und wieder in großer Zahl hierher reisen – und das, obwohl das uneingeschränkte Reisen im vergangenen Jahr erst ab April wieder möglich war.“

Hamburg wächst als internationale Touristen-Destination

„Hamburg wird insbesondere in Deutschland sehr positiv wahrgenommen und genießt den Ruf, ein besonderer Sehnsuchtsort zu sein“, erklärt Michael Otremba. Aber auch die internationalen Übernachtungen sind wieder angestiegen und nähern sich mit rund 3,1 Millionen Übernachtungen auf 80 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2019. Die meisten Gäste kommen dabei aus Dänemark (372.800 Übernachtungen), gefolgt von der Schweiz mit 305.600 Übernachtungen, Österreich (263.600 Übernachtungen), den Niederlanden mit 212.809 Übernachtungen und Großbritannien mit 204.000 Übernachtungen.

Zur positiven Bilanz dürfte auch „Weil wir Hamburg sind“, die Restart-Kampagne der Hamburg Tourismus GmbH, ihren Beitrag geleistet haben. Zudem wurde die Branche durch die Corona-Hilfen unterstützt. Von insgesamt 3,1 Milliarden Euro floss mehr als die Hälfte – rund 1,57 Milliarden Euro – in die Branchen Hotellerie und Gastronomie sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung, Museen und Sport. Von dieser Förderung profitieren Hamburgs Gäste ebenso wie die Hamburger:innen selbst, da Freizeit- und Kultureinrichtungen, Restaurants oder Einzelhandelsbetriebe für die gesamte Stadtgesellschaft von Bedeutung sind.

Michael Otremba, Geschäftsführer Hamburg Tourismus GmbH

Wie wird das Tourismus-Jahr 2023?

40 fest gebuchte Kongresse allein für das Congress Center Hamburg (CCH) und kulturelle Alleinstellungsmerkmale – wie etwa 20 Jahre Heiße Ecke oder der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich in der Hamburger Kunsthalle – dürften Hamburg auch in diesem Jahr wieder zu einer attraktiven Tourismus-Destination machen. Dazu kommen Klassiker, darunter der Hafengeburtstag Hamburg, die Hamburg Cruise Days oder das Reeperbahn Festival. Und als ganz besonderes Highlight des laufenden Jahres: das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg. Allerdings dürften sich auch Faktoren, wie etwa Personalmangel, Inflation oder der andauernde Krieg in der Ukraine, auf die Tourismusbranche auswirken. In welchem Maße lässt sich mittel- und langfristig kaum kalkulieren. Dennoch ist die Reiselust insbesondere der Deutschen hoch und Reisen stehen bei den Konsumprioritäten weit oben. Daher geht die Hamburg Tourismus GmbH davon aus, dass die Anzahl der Übernachtungsgäste aus Deutschland auch in diesem Jahr wachsen wird – wenn auch vielleicht in geringem Maße als im zurückliegenden Jahr.
ys/sb

Lesen Sie dazu auch unsere bisherigen Serienteile:

So stärkt der Wirtschaftsstandort Hamburg seine Resilienz

Teil 1: Wohin steuert der Medienstandort Hamburg?

Teil 2: Energiekrise: Beschleuniger für erneuerbare Energien?

Teil 3: Hamburger Hafen: Logistikdrehscheibe und Reallabor für Innovationen

Quellen und weitere Informationen

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