In Hamburg sind im Sinne dieser Strategie acht Cluster entstanden, deren Vernetzung untereinander das Innovationspotenzial zusätzlich unterstützt, da Innovation vor allem dort stattfindet, wo unterschiedliche Disziplinen zusammentreffen. „Dies steigert die Wettbewerbsfähigkeit einer Region und fördert technologische und gesellschaftliche Transformationsprozesse“, so Westhagemann weiter. Als Beispiel für erfolgreiche Vernetzung führt der Senator die Wasserstoffwirtschaft an. Für die aktive Entwicklung dieses Zukunftsfeldes wurde kein neues Cluster gebildet, stattdessen wurde das Thema Wasserstoff in das bereits bestehende Cluster Erneuerbare Energien als neuer Bereich integriert und die Zusammenarbeit mit weiteren Clustern gesucht. „Durch die Nutzung der etablierten Strukturen und thematischer Synergien konnten bereits 2021 große Schritte auf diesem Weg gegangen werden, und mittlerweile kooperieren vier Cluster und ein Branchennetzwerk im Bereich der Wasserstoffwirtschaft.“ Auch in anderen Branchenfeldern habe sich die Cross-Cluster-Strategie im vergangenen Jahr bewährt. So wurden etwa im Cross Innovation Lab Lösungsansätze in interdisziplinären Teams für branchenübergreifende Herausforderungen entwickelt.
Hamburgs Clusterlandschaft ist stetig in Bewegung. Grundsätzlich zielt die Clusterpolitik auf die Schaffung von Synergien zur Steigerung von Innovation und Wertschöpfung durch die Vernetzung aller relevanten Akteur:innen. In den aktuell herausfordernden Zeiten rückt nun der Aspekt der Resilienz verstärkt in den Fokus. „Unter Resilienz wird die Fähigkeit eines regionalen Wirtschaftsraumes verstanden, externe und insbesondere unvorhersehbare Schocks abzufedern bzw. sich davon zu erholen und danach wieder zu einem nachhaltigen Wachstumspfad zurückzukehren“, erläutert der ehemalige Wirtschaftssenator Michael Westhagemann im Vorwort zum aktuellen „Jahresbericht der Hamburger Cluster“. Und er verweist dabei auf die Bedeutung der Smart Specialisation Strategy. „Smart Specialisation bedeutet, regionale Entwicklungsprioritäten dort zu setzen, wo vorhandenes Wissen und Technologien Erfolg versprechen.“
Cross-Cluster-Strategie hat sich bewährt
Wirtschaftsstandort Hamburg
Die Hamburger Cluster – Life Science Nord, Logistik-Initiative, Gesundheitswirtschaft, Kreativwirtschaft, Erneuerbare Energien, Maritimes Cluster Norddeutschland, nextMedia.Hamburg und Hamburg Aviation – unterstützen mit ihren Aktivitäten einen Großteil der Hamburger Unternehmen mit mehr als 750.000 Beschäftigten in der Metropolregion. Als erstes Cluster ging 1997 nextMedia.Hamburg an den Start, damals noch unter dem Namen Hamburg@work. 2014 wurde Hamburgs Clusterpolitik von der Europäischen Kommission als eine von sechs europäischen „Model Demonstrator Regions for modern Cluster Policy“ ausgezeichnet. Die erfolgreiche Standortpolitik wird auch von Hamburgs lebendiger Wissenschaftslandschaft getragen: Zusätzlich zu den über 20 Universitäten und Hochschulen, haben sich mehr als 50 Wissenschafts- und Forschungsinstitute in unterschiedlichen Bereichen angesiedelt. Darunter etwa Fraunhofer-Einrichtungen und Max-Planck-Institute, zwei Institute des Deutschen Zentrums für Luft - und Raumfahrt (DLR), Hamburgs Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL), das Bernhard Nocht-Institut für Tropenmedizin sowie das renommierte Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY). Über 110.000 Studierende, und mehr als 26.000 Wissenschaftler:innen forschen, lehren und lernen in Hamburg. Hamburg scheint somit gut aufgestellt. Laut der Studie Tier 2 Cities of the Future 2020/21 gehört Hamburg zu den Top 5 Wirtschaftsstandorten und das BIP lag 2021 bei rund 126,7 Milliarden Euro.
Wie sich die aktuelle Situation in den verschiedenen Clustern darstellt und welche Entwicklungen im kommenden Jahr zu erwarten sind, beleuchtet in Kürze eine neue Serie bei Hamburg News.
ys/sb