Kreativbranche

Studie zeigt: Musikbranche macht Hamburg attraktiv

29. Oktober 2025
Konzerte, Musicals und Festivals tragen zur Wertschöpfung der Hansestadt bei – und sind auch Magnet für Tourist:innen und Fachkräfte

Wie ist Hamburgs Image als Musikstadt? Und wie wird diese von den Hamburger:innen sowie von nationalen und internationalen Gästen wahrgenommen? Der Branchenverband Hamburg Music Business und die Handelskammer Hamburg haben dazu eine Studie veröffentlicht. Danach punktet das Musikangebot in Hamburg bei Lebensqualität, im Tourismus sowie beim Wettbewerb um Fachkräfte. Für die aktuelle Studie, durchgeführt vom Hamburger Marktforschungsinstitut Research for Future, wurden insgesamt 1.546 Bürger:innen sowie (potenzielle) Tourist:innen aus dem In- und Ausland befragt. 

Musikstadt Hamburg – die wichtigsten Ergebnisse

1. Musik prägend für Identität und Lebensqualität 
75 Prozent der befragten Hamburger:innen freuten sich, in einer von Musik geprägten Stadt zu leben. Musik sei Teil der Identität Hamburgs (63 Prozent). Für 54 Prozent der Bürger:innen habe sie im Vergleich mit anderen kulturellen Angeboten in der Stadt sogar eine besondere Bedeutung. 71 Prozent stimmen deshalb der Aussage zu, dass das Musikangebot die Lebensqualität positiv beeinflusse. Und 74 Prozent finden, dass Musik einen wichtigen Einfluss auf die Attraktivität Hamburgs habe.

2. Bezeichnung als Musikstadt Hamburg"
Die Mehrheit im In- und Ausland nimmt Hamburg als „Musikstadt“ wahr (60 bzw. 52 Prozent). Dieser Beschreibung stimmten im Inland 73 Prozent der 65-Jährigen und Älteren zu, bei den bis 35-Jährigen sind es nur 45 Prozent. Allerdings würde die Musikszene gerade bei jüngeren internationalen Besucher:innen (U35) die emotionale Bindung an die Stadt Hamburg signifikant vertiefen.

3. Magnet für Führungskräfte 
Das Musikangebot sei ein entscheidender Faktor für die Attraktivität Hamburgs im Wettbewerb um Talente. 91 Prozent der Befragten in einer leitenden Position seien der Meinung, dass Musik für sie eine hohe Bedeutung habe. 71 Prozent bedeuteten Musikangebote im Vergleich zu anderen kulturellen Angeboten besonders viel. Die meisten (83 Prozent) freuen sich, in einer von Musik geprägten Stadt zu leben. 

Volles Konzertpublikum hört aufmerksam einem Orchester im modernen Konzertsaal der Elbphilharmonie zu.
Die Elbphilharmonie hat sich seit ihrer Eröffnung 2019 zu einem Wahrzeichen Hamburgs entwickelt und trägt mit einem vielfältigem Konzertprogramm zur Musikwirtschaft bei

4. Musik als Reisegrund
62 Prozent der befragten Tourist:innen aus dem In- und Ausland besuchen Hamburg hauptsächlich wegen des Musikangebots, bei den unter 35-Jährigen sind es sogar 77 Prozent. Darüber hinaus stimmten über Dreiviertel der inländischen Tourist:innen und 62 Prozent der ausländischen zu, dass Hamburgs Musikangebot einen positiven Einfluss auf die Aufenthaltsqualität in der Stadt habe. 

5. Hamburgs Musikangebot hoch anerkannt
Für 84 Prozent der befragten deutschen Tourist:innen sei Hamburg die Stadt mit dem attraktivsten Musikangebot, bei den ausländischen Gästen sind es nur 56 Prozent. Hamburg liege aber dennoch hinter Berlin auf Platz zwei. Im Ausland finden 61 Prozent der Befragten, dass Hamburgs Musikangebote zur Wahrnehmung als attraktiver Kultur- und Freizeitort beitrügen, im Inland seien es 76 Prozent.

Konzert mit Sänger, Keyboarder und DJ vor großem Publikum und Videoleinwand im Reeperbahn Festival.
Auch Hamburgs Clubkultur wie das Reeperbahnfestival prägt das Image als Musikstadt

Hamburger Musikszene wichtiger Wirtschaftsfaktor

„Hamburgs lebendige Musikszene ist nicht nur nice to have, sie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, erklärt Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg. Das zeigte schon die 2023 veröffentlichte Musikwirtschaftsstudie. Mit einer Bruttowertschöpfung von über einer Milliarde Euro und über 16.000 Arbeitsplätzen trage Hamburgs Musikwirtschaft stark zum Bruttoinlandsprodukt der Stadt bei. Weiterer Effekt sei die Generierung von rund 900 Millionen Euro Umsatz im Musiktourismus. Außerdem schaffe das Musikangebot einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Ringen um dringend benötigte Arbeitskräfte, so Aust. 

„Die Studie bestätigt eindrucksvoll: Musik ist der Herzschlag dieser Stadt", resümiert Alexander Schulz, Vorstandsvorsitzender von Hamburg Music. Doch sehe er anhand der Studienergebnisse auch einen Handlungsauftrag. Einerseits müssten die Rahmenbedingungen für die Musikwirtschaft in Hamburg attraktiver werden. „Andererseits muss die Stadt das Musikstadt-Marketing insbesondere im Ausland und bei jüngeren Zielgruppen deutlich stärken“, so Schulz. 
ja/mm

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