„Eines unserer Anliegen ist es, so vielen Menschen wie möglich das notwendige Wissen und die erforderlichen Kompetenzen zu vermitteln, um eigene Produktideen mit modernster Fertigungstechnik selber zu realisieren", erklärt Dr.-Ing. Tobias Redlich von der Helmut-Schmidt-Universität und Vorstandsvorsitzender des Fab City Hamburg e. V. Ziel sei es, den Hamburger*innen einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu Produktionstechnologien zu bieten. Wirtschaftssenator Michael Westhagemann bezeichnete bei der Eröffnung des Labs Anfang April das Angebot als einen wichtigen Schritt „auf dem Weg zur Fab City Hamburg und damit verbundener lokaler Produktion."
Tüfteln, werken, machen – Das ist nun in der Zentralbibliothek Hamburg möglich. Mitten im Stadtzentrum können interessierte Bürger*innen im Fab City Lab Hühnerposten unter Anleitung beispielsweise aus 3D-Modellen fertige Produkte herstellen oder mit dem Laser Cutter eigene Ideen verwirklichen. Das Kursprogramm im Hühnerposten umfasst regelmäßige Workshops und Werkstattangebote für Einsteiger*innen sowie Fortgeschrittene.
Wichtiger Schritt auf dem Weg zur Fab City Hamburg
Mit digitaler Fertigung zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft
Im Juni 2019 hatte sich Hamburg als erste deutsche Stadt der globalen Initiative Fab Cities angeschlossen, zu der bereits rund 40 Städte bzw. Regionen weltweit gehören. Ihr Ziel sind Städte, die (fast) alles fertigen können, was sie selber benötigen. Durch Open-Souce-Prinzipien soll eine lokale Kreislaufwirtschaft angestrebt werden. Darin sollen möglichst viele Bewohner:innen eingebunden sein und so selbst zu Produzent:innen werden. Bis 2054 soll dieser Prozess so weit fortgeschritten sein, dass eine Fab City fast nur noch Daten importiert und exportiert, während die Fertigung weitgehend lokal geschieht.
Um diese Vision für Hamburg voranzutreiben und zu verwirklichen, hat sich die Hamburger Fab-City-Community aus Fab Labs, Makerspaces, Werkstätten, Startups und Forschungseinrichtungen im Oktober 2020 im Verein Fab City Hamburg e. V. institutionalisiert und sich dem globalen Fab City-Netzwerk angeschlossen. Unterstützt werden die Projekte von der Behörde für Wirtschaft und Innovation.
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