Nachhaltigkeit

Digitale und lokale Fertigung: Fab City Hamburg e. V. gegründet

9. Dezember 2020
Initiative will mittels digitaler Fertigung Stoffkreisläufe schließen. Hamburg trat Städte-Netzwerk 2019 als erste deutsche Stadt bei

Hamburg wird zur Fab City: Die Ende November erfolgte Gründung des Vereins Fab City Hamburg soll der nächste Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Schließung der städtischen Stoffkreisläufe sein. Im Juni 2019 reichte Hamburg als erste deutsche Stadt eine Bewerbung bei der Fab(rication) City Foundation ein und ist seitdem Teil der internationalen Städteallianz. Ziel des Verbunds der Fab Cities ist es, dass Städte klimaneutral werden und möglichst all das vor Ort produzieren, was sie verbrauchen. Geschehen soll dies mittels einer global vernetzten, digitalen Fertigung. Die Idee entstammt der Fab Lab Bewegung, die es Privatpersonen ermöglichen will, in offenen Werkstätten moderne Fertigungsverfahren für Einzelstücke zu nutzen. Typisch für Fab Labs und Open Labs ist beispielsweise die Bereitstellung von 3D-Druckern und Lasercuttern.

Eröffnung von Fab City Labs geplant

Benedikt Seidel, Vorstandsmitglied des neugegründeten Vereins, sagt: „Wir lassen uns von der digitalen Revolution nicht überraschen, sondern gestalten sie gemeinsam mit unseren starken lokalen und internationalen Partnerorganisationen zu einer Kreislaufwirtschaft, in der viele gute Arbeitsplätze entstehen. Es wird nun zunächst eine digitale und physische Infrastruktur aufgesetzt, die Hamburg an das globale Fab City Netzwerk anschließt“. Für Anfang 2021 plant der Verein mittels einer interaktiven Hamburg-Karte Menschen zu vernetzen, die Interesse an der Errichtung von Fab City Labs in ihrer Nachbarschaft haben. Dort sollen nach dem Fab Lab-Vorbild auf Open-Source-Hardware basierende Bau-Workshops nach Fab City-Standards durchgeführt werden.

Fab Cities wollen vom gegenseitigen Austausch profitieren

Die Fab City Bewegung startete 2014 mit einem Appell des Bürgermeisters von Barcelona, dass Städte bis 2054 alles vor Ort produzieren sollen, was sie selbst verbrauchen. Zum Verbund der 28 Fab Cities gehören neben Hamburg und Barcelona unter anderem die europäischen Metropolen Paris und Amsterdam sowie Shenzhen, Detroit, Boston und São Paulo. Sie fördern den Aufbau einer Infrastruktur aus ​offenen Werkstätten wie Fab Labs, Open Labs und digitalen Manufakturen​. Zudem sollen neue Ideen entwickelt und ein Austausch des entstehenden Wissens stattfinden.
tn/sb/kk

Quellen und weitere Informationen

Ähnliche Artikel

Smart City: 25 Millionen Euro für Innovationszentrum in der HafenCity

Bund fördert Smart-City-Zentrum für die Mobilität von morgen. So soll von Hamburg aus die Entwicklung von 5G, IoT & Co. vorangetrieben werden

Wie „Hansebloc“ Logistikprozesse auf der Blockchain abbildet

Blockchain-Technologie im Logistikkontext: Norddeutsches KMU-Verbundprojekt nach 2,5 Jahren beinahe abgeschlossen. Ein (Zwischen-)Fazit

HY-5: Auf dem Weg zu Europas führender Wasserstoffregion

Nordländer starten grüne Wasserstoffinitiative HY-5. In Norddeutschland soll bis 2035 eine grüne Wasserstoffwirtschaft entstehen

HI-CEO Martin Mahn: Diese 5 Dinge sind für Innovationen unverzichtbar 

Martin Mahn, CEO der Hamburg Innovation GmbH, verrät im Interview: So werden Ideen aus der Wissenschaft zu erfolgreichen Geschäftskonzepten 
Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.