Benedikt Seidel, Vorstandsmitglied des neugegründeten Vereins, sagt: „Wir lassen uns von der digitalen Revolution nicht überraschen, sondern gestalten sie gemeinsam mit unseren starken lokalen und internationalen Partnerorganisationen zu einer Kreislaufwirtschaft, in der viele gute Arbeitsplätze entstehen. Es wird nun zunächst eine digitale und physische Infrastruktur aufgesetzt, die Hamburg an das globale Fab City Netzwerk anschließt“. Für Anfang 2021 plant der Verein mittels einer interaktiven Hamburg-Karte Menschen zu vernetzen, die Interesse an der Errichtung von Fab City Labs in ihrer Nachbarschaft haben. Dort sollen nach dem Fab Lab-Vorbild auf Open-Source-Hardware basierende Bau-Workshops nach Fab City-Standards durchgeführt werden.
Hamburg wird zur Fab City: Die Ende November erfolgte Gründung des Vereins Fab City Hamburg soll der nächste Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Schließung der städtischen Stoffkreisläufe sein. Im Juni 2019 reichte Hamburg als erste deutsche Stadt eine Bewerbung bei der Fab(rication) City Foundation ein und ist seitdem Teil der internationalen Städteallianz. Ziel des Verbunds der Fab Cities ist es, dass Städte klimaneutral werden und möglichst all das vor Ort produzieren, was sie verbrauchen. Geschehen soll dies mittels einer global vernetzten, digitalen Fertigung. Die Idee entstammt der Fab Lab Bewegung, die es Privatpersonen ermöglichen will, in offenen Werkstätten moderne Fertigungsverfahren für Einzelstücke zu nutzen. Typisch für Fab Labs und Open Labs ist beispielsweise die Bereitstellung von 3D-Druckern und Lasercuttern.
Eröffnung von Fab City Labs geplant
Fab Cities wollen vom gegenseitigen Austausch profitieren
Die Fab City Bewegung startete 2014 mit einem Appell des Bürgermeisters von Barcelona, dass Städte bis 2054 alles vor Ort produzieren sollen, was sie selbst verbrauchen. Zum Verbund der 28 Fab Cities gehören neben Hamburg und Barcelona unter anderem die europäischen Metropolen Paris und Amsterdam sowie Shenzhen, Detroit, Boston und São Paulo. Sie fördern den Aufbau einer Infrastruktur aus offenen Werkstätten wie Fab Labs, Open Labs und digitalen Manufakturen. Zudem sollen neue Ideen entwickelt und ein Austausch des entstehenden Wissens stattfinden.
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