„Das InnoQuarter wird den hier beheimateten Unternehmen wie auch der Stadt Itzehoe noch mehr überregionale Aufmerksamkeit bringen. Davon können wir gemeinsam profitieren, denn unser Technologiestandort ist ein wichtiger Impulsgeber für die strukturelle Weiterentwicklung der Region“, erklärte Itzehoes Bürgermeister Ralf Hoppe bei der Go-Live-Veranstaltung, zu der sich rund 70 Standortpartner:innen und regionale Akteur:innen versammelt hatten. Das ganztägige Programm beinhaltete auch eine moderierte Paneldiskussion, bei der Lutz Bitomsky (Walter-Otto-Müller GmbH & Co. KG), Claudia Buschmann (Fraunhofer ISIT), Leif Henningsen (Vishay Siliconix Itzehoe GmbH) sowie Karsten Reinholz (Reinholz Technologies GmbH) die Chancen und Vorteile der neuen partnerschaftlichen Standortkommunikation behandelten und erste Projektideen zu Nachhaltigkeitsthemen entwickelten. „Dabei wurden etwa Ansätze einer gemeinsamen Energieversorgung oder Strategien zur CO2-Vermeidung angedacht“, so Kober.
„Der Innovationsraum Itzehoe ist ein Erfolgsbeispiel für innovationsbasierte Regionalentwicklung“, ist Christoph Kober überzeugt. „Anfang der 90er-Jahre ist das Technologie- und Gründerzentrum IZET gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut ISIT als Nukleus gestartet und inzwischen haben sich darum herum zahlreiche Unternehmen entwickelt, angesiedelt und erfolgreich etabliert“, erläutert der IZET-Geschäftsführer. Und er betont die anhaltende Dynamik am Standort. So habe der deutsche Batteriezellen-Hersteller Custom Cells jüngst eine neue Unternehmenszentrale samt Forschungszentrum in Betrieb genommen, der amerikanische Halbleiter-Konzern Vishay investiert 400 Millionen US-Dollar in den Neubau einer Chipfabrik und das Startup Oqmented, eine Ausgründung des Fraunhofer ISIT, stellt Microlaserdisplays für AR-Brillen her und expandiert bis ins Silicon Valley. „Solche Erfolgsgeschichten wollen wir stärker transportieren“, erklärt Kober. Am 22. Februar wurde dazu eine neue Standortmarke eingeführt, begleitet vom Start einer neuer Website. Aus dem Technologie-Gewerbegebiet wird das ‚InnoQuarter Itzehoe‘.
Chancen und Vorteile der neuen Standortmarke
Synonym für erfolgreichen Innovationsstandort
Zudem ging der Thesis-Preis, mit dem der Innovationsraum herausragende akademische Nachwuchskräfte auszeichnet, in die nächste Runde. Den besten drei Wettbewerbsbeiträgen winken Preisgelder von 500 bis 3.000 Euro. Zu den Sponsoren gehört das Fraunhofer ISIT, das den letztjährigen Hauptpreisträger hervorbrachte: David Westerhoff (FH Kiel) schrieb seine Bachelorarbeit „Elektrothermische Instabilität von Leistungs-MOSFETs“ an der Itzehoer Forschungseinrichtung. „Gerade dieser Verbund aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft ist es, der Innovationen schafft“, ist Kober überzeugt. Durch den Start der neuen Marke hofft der 41-Jährige, der auch schon für Hamburg Invest als Bereichsleiter etwa die Themen Startup Support und Talent Services voranbrachte, gerade Berufseinsteiger stärker an die Region zu binden. „Unsere Vision ist es, Itzehoe als Synonym für einen erfolgreichen Innovationsstandort zu etablieren.“
Auszüge ermöglichen neue Einzüge
Das InnoQuarter Itzehoe bietet variable Büro-, Labor- und Werkstattflächen für Startups, KMU aber auch international agierende Großunternehmen aus Bereichen wie Mikrotechnologie, Batteriespeicher, erneuerbare Energien, Informationstechnologien, Industrie 4.0 und Produktionstechnologien. „Wir haben hier ein Ökosystem, das sich gegenseitig befruchtet und das macht den Innovationsraum so resilient“, so der IZET-Geschäftsführer. Die Nachfrage gibt ihm recht, die Auslastung liegt aktuell bei 85 Prozent. Zudem sei die Stimmung sehr gut – trotz herausfordernder Zeiten. „Die Herausforderung, die Gründer:innen gerade vor allem umtreibt, ist die Kapitalgewinnung“, beobachtet Kober. „Davon abgesehen ist der Großteil der Jungunternehmen, die kürzlich ausgezogen sind, auf Wachstumskurs. Sie brauchen mehr Raum. Die Auszüge wiederum ermöglichen neue Einzüge – und das führt zu einer schönen Dynamik.“
ys/sb