„Wir verfolgen seit Jahren die Strategie, die Mobilität in unserer Stadt modern und zukunftsorientiert weiter zu gestalten“, erklärte Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende. „Für jeden einzelnen wollen wir sie komfortabler und einfacher machen. Und für uns alle gemeinsam soll sie nachhaltiger und effizienter werden.“ Die Hamburger Wirtschaft sei schon heute auf vielen Gebieten der Mobilität ausgesprochen experimentierfreudig, so Martina Warning, Vizepräses der Handelskammer Hamburg. „Unsere Stadt sollte dieses Potenzial konsequent weiter nutzen, um ihre Rolle als Vorreiterin für einen innovativen Nahverkehr weiter auszubauen und Prototypen auf die Straße und die Schiene zu bringen.“ Konkrete Projekte sollen den Verkehrs- und Wirtschaftsstandort im Sinne der Standortstrategie ‚Hamburg 2040 – Wie wollen wir künftig leben und wovon?‘ nachhaltig stärken. Potenzial haben hier Start- und Scaleups, die sich immer mehr in der Mobilitätsbranche der Hansestadt etablieren. Nüwiel, Clean Logistics und Wunder Mobility beispielsweise sind drei innovative Unternehmen aus Hamburg, die auf neue Konzepte setzen, um Städte von Staus zu befreien und eine schnelle, effiziente und nachhaltige Mobilität zu ermöglichen.
Von fliegenden Bussen über platzsparende Mikromobilität und moderne Lastenfahrräder bis zur Magnetschwebebahn: Auf dem Mobility Festival HEY/Hamburg in der Handelskammer Hamburg wurde vom 22. bis 23. Juni nach Ideen für die Zukunft der Mobilität gesucht. Beim Wettbewerb HEY/Pioneer stellten auch erstmals Start- und Scaleups aus aller Welt ihre Innovationen und Geschäftsideen für die Mobilität von morgen vor. Die Siegerprämie im Wert von 10.000 Euro erhielt das Hamburger Startup Nüwiel.
HK-Vizepräses: Hamburger Wirtschaft auf vielen Gebieten der Mobilität experimentierfreudig
HEY/Pioneer-Finalisten: Nüwiel, Breeze Technologies und Luchs Security
Nüwiel hat sich nun beim Wettbewerb HEY/Pioneer die Siegprämie von 10.000 Euro geholt. 2016 von Natalia Tomiyama und Fahad Khan mit der Vision gegründet, urbane Räume von Staus, Luftverschmutzung und Lärm zu befreien und den Lastentransport zu erleichtern, haben die Hamburger Gründer:innen einen elektrischen Fahrradanhänger (eTrailer) mit patentierter Technologie entwickelt. Schwere Lasten sollen sich damit sauber, sicher und effizient ausliefern lassen. Ins Finale schafften es auch Breeze Technologies aus Hamburg, Anbieter moderner Luftqualitätssensoren, -daten und -analysen, sowie Luchs Security aus Israel. Die Expert:innen für Cybersicherheit in der Automobilindustrie haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine vollautomatische Sicherheitsplattform in den bestehenden Entwicklungszyklus von Steuergeräten im Fahrzeug zu integrieren. Wie Gründer:innen ihren Weg ins Hamburger Startups-Ökosystem finden und wo sie einen Überblick über die zahlreichen Services und Unterstützungsangebote erhalten – darüber informierten in einem Panel Ricarda Rattay von der Startup Unit Hamburg, Sascha Jacobi vom Scaleup Landing Pad Hamburg und Karolin Köcher von der Startup City Hamburg.
Hamburg als Metropol-Modellregion Mobilität
„HEY/Hamburg, das innovative Mobility Festival, fand in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt und hat sich inzwischen am Markt und bei den Partnern aus dem In- und Ausland sehr erfolgreich etabliert", erklärt Hans H. Hamer, CEO von HEY/Hamburg. Zwei Tage lang diskutierten internationale Expert:innen über Lösungen, wie der Verkehr in einer Metropole wie Hamburg innovativ, nachhaltig und leistungsfähig gestaltet werden kann. Thema war auch die in Deutschland entwickelte Magnetschwebebahn „Transportsystem Bögl“. Ein System, das – wie autonome Verkehrssysteme oder Seilbahnen – ein bestehenden ÖPNV-Netz ergänze und schnell sowie kostengünstig in gewachsenen Metropolen realisiert werden könne. Hamburg will zum Vorbild für die moderne Mobilität von morgen werden. In der „Metropol-Modellregion Mobilität“, die Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks etabliert haben, werden deshalb auf Straße und Schiene, zu Wasser und in der Luft verschiedene Mobilitätskonzepte und -formen in der Elbmetropole erprobt, etwa autonomes Fahren. Ein weiteres Vorhaben ist HVV Switch mit dem Ziel, den ÖPNV durch Sharing-Dienste und On-Demand-Services zu erweitern – gebündelt in einer App. Mit dem Projekt ITS-Cube hingegen sollen durch intelligente Technologien Busse im Straßenverkehr priorisiert werden. Die Mobilitätswende in Hamburg kommt voran. Das zeigt auch die Tatsache, dass laut Verkehrsbehörde mittlerweile 68 Prozent aller Wege in der Hansestadt mit ÖPNV, Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden.
mm/sb