Innovation

Hamburger U-Space-Reallabor wird zur Blaupause für Drohnenverkehr

21. März 2022
Neue Erkenntnisse durch Drohnen-Flugraum im Hamburger Hafen. Deutschland will 2023 erste Drohnen-Lufträume für zivile Nutzung einrichten

Mit sogenannten U-Space-Gebieten sollen Drohnen künftig sicher in den Luftraum integriert werden – auch im Zusammenspiel mit der bemannten Luftfahrt. Über dem Hamburger Hafen wurde im Rahmen des U-Space-Reallabors ein solcher Drohnen-Luftraum Ende 2021 erstmals in Deutschland unter Realbedingungen erprobt. Die Hansestadt ist seit 2018 offizielle EU-Modellregion für die Erschließung ziviler Nutzungsmöglichkeiten von Drohnen- und anderen urbanen Luftverkehrstechnologien. Nun stellten das für die Umsetzung verantwortliche Unternehmen Droniq und die Deutsche Flugsicherung (DFS) die Ergebnisse des Projekts vor. Ihre Handlungsempfehlungen sollen nach Angaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) als Blaupause für die bundesweite Einführung von U-Spaces dienen. 

Deutschland will U-Space-Gebiete ab 2023 einrichten

„Die Erkenntnisse aus dem Reallabor zeigen, dass die Umsetzung des U-Space-Konzeptes in Deutschland funktioniert“, sagte Angela Kies, Leiterin Unbemannte Luftfahrzeugsysteme bei der DFS, im Rahmen der Projektvorstellung. Nun müsse die Umsetzung der U-Spaces konsequent vorangetrieben werden, um Drohnen künftig noch häufiger in der Logistik, der Landwirtschaft, für die Versorgung schwer erreichbarer Gebiete oder den Transport von lebenswichtigem medizinischem Equipment einsetzen zu können. Bundesverkehrsminister Volker Wissing betonte, bereits 2023 die ersten U-Space-Gebiete in Deutschland einrichten zu wollen. „Das U-Space Reallabor hat uns viele wichtige Fragen für die Einrichtung von U-Space-Gebieten beantwortet“, so Wissing.

Hamburger Drohnen-Reallabor dient als Basis für weitere Projekte

Zunächst sei bundesweit die Einrichtung von weiteren U-Space-Gebieten in Modellregionen mit „komplexen Lufträumen“ – etwa Großstädten mit Flughafenanbindung – sinnvoll, bekräftigen Droniq und die DFS. Mit zunehmender Erfahrung könne dann die Ausdehnung, Verknüpfung und Einführung weiterer U-Spaces angegangen werden. Eine aus dem Hamburger Reallabor hervorgegangene Handlungsempfehlung sei, für jedes U-Space-Gebiet einen alleinigen Anbieter gemeinsamer Informationsdienste (Single Common Information Service Provider) sowie mehrere, in Service und Preis unterschiedliche, Luftraum-Koordinatoren (U-Space Service Provider) einzusetzen. Die gesamten Handlungsempfehlungen von Droniq und der DFS können auf der Projektwebsite des U-Space-Reallabors eingesehen werden.
tn/sb/kk

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