„Das Pilotprojekt demonstriert, was in Hamburg an Alternativen möglich ist und unternommen wird, um die Stadt trotz Bevölkerungswachstum und notwendigem Wohnungsbau grün zu halten oder sogar noch grüner zu machen“, sagt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan. „Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Gebäudeeigentümer der Idee folgen mögen und ihre Dächer oder Wände wie diese begrünen.“ Die Umweltbehörde fördere die Begrünung von Dächern und Fassaden deshalb künftig mit bis zu 40 Prozent der Investitionssumme. So könne pro Begrünungsmaßnahme einmalig ein Zuschuss von maximal 100.000 Euro gewährt werden.
Hamburgs Fassaden sollen künftig grüner werden und das Stadtbild so attraktiver wirken lassen, wenn es nach der Umweltbehörde der Hansestadt geht. Eine neue Initiative für mehr Fassadenbegrünung soll die bereits bestehende Hamburger Gründachstrategie ergänzen. Den Anfang macht als Pilotprojekt die Gebäudebegrünung einer Forschungshalle des Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg-Bahrenfeld. Bis 2026 sollen rund 4.600 Quadratmeter Fassaden- und Flachdachfläche der Halle mit rund 25.000 Gräsern, Stauden und Klettergehölzen bepflanzt werden (siehe Visualisierung). Die Umweltbehörde will das Projekt mit insgesamt 410.000 Euro fördern, das DESY soll einen ähnlichen Betrag beisteuern.
Umweltbehörde fördert Fassadenbegrünung
DESY forscht für mehr Nachhaltigkeit
Das Pilotprojekt am DESY ist Bestandteil des Programms „Green DESY“, mit dem das Forschungszentrum einen Beitrag zu einer umweltfreundlichen Stadtentwicklung leisten will. Im Fokus des Programms steht die effiziente Regenwasserbewirtschaftung. Künftig soll auf dem DESY-Campus kein Regenwasser mehr in die Kanalisation eingeleitet, sondern etwa für die Bewässerung der Fassadenbegrünung verwendet werden. Auch die Erforschung neuartiger Materialien für die Kreislaufwirtschaft und die Nutzung regenerativer Energien für den Betrieb der Forschungsinfrastrukturen sind Teil des „Green DESY“-Programms. „Das DESY steht stellvertretend für die herausragende Expertise der Hamburger Forschungseinrichtungen und geht zudem selbst mit gutem Beispiel voran“, erklärt Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. Die Begrünung der DESY-Außenfassade sei ein innovatives Beispiel für moderne und nachhaltige Stadtentwicklung. Das Projekt unterstreiche zudem die bedeutende Rolle des Hamburger Wissenschaftsstandorts für den Ressourcen- und Klimaschutz.
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