Wasserstoff

Clean Logistics aus Hamburg stellt emissionsfreien Wasserstoff-LKW vor

24. Juni 2022
Logistik der Zukunft: Hersteller Clean Logistics präsentiert Sattelzugmaschine mit Brennstoffzellen-Wasserstoff-Antrieb

Der Straßengüterverkehr in Deutschland hat sich in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt. Tendenz steigend, so das Umweltbundesamt. Um die Emissionen zu senken, müssten mehr Güter über die Schiene transportiert und LKW mit alternativen Antrieben ausgestattet werden. Das Hamburger Unternehmen Clean Logistics ist bereits einen Schritt voraus und hat der Öffentlichkeit am Donnerstag (23. Juni) seinen ersten wasserstoffbetriebenen Lastkraftwagen präsentiert, auf dem Flugplatz Stade. Die auf den Namen „Fyuriant“ getaufte Sattelzugmaschine verursacht dem Hersteller zufolge keine CO2-Emissionen und soll so den Güterverkehr auf der Straße umweltfreundlicher werden lassen. 

Wasserstoff-LKW soll Dekarbonisierung des Verkehrssektors vorantreiben

Das Rezept für den Wasserstoff-Truck ist simpel: Der Dieselantrieb einer herkömmlichen Sattelzugmaschine wird gegen einen emissionsfreien Antrieb auf Wasserstoffbasis getauscht. Dies sei im Vergleich zum Bau eines komplett neuen Fahrzeugs besonders ressourcenschonend, betont Dirk Graszt, CEO von Clean Logistics (Sehen Sie auch: Dirk Graszt im Video-Interview mit den Hamburg News). „Der Truck ist ein wichtiger Meilenstein, um den Verkehrssektor in Deutschland und Europa zu dekarbonisieren.“ Die Ausstattung mit zwei Wasserstoff-Brennstoffzellen und zwei Wasserstofftanks ermögliche eine Reichweite von über 400 Kilometern und Betankungszeiten von unter 15 Minuten.

Einen ersten Großauftrag gebe es bereits, wie das Unternehmen bei der Vorstellung des emissionsfreien Fahrzeugs bekannt gab. Die GP Joule GmbH, ein Systemanbieter für integrierte Energielösungen aus erneuerbare Energien mit Sitz in Schleswig-Holstein, habe 40 Wasserstoff-LKWs bestellt bzw. die dazugehörigen Umbauplätze reserviert. Das Auftragsvolumen liegt laut Clean Logistics im zweistelligen Millionenbereich.

Clean Logistics: hohe Nachfrage nach Wasserstoff-Fahrzeugen

Vor einem Jahr hatte Clean Logistics bereits einen dieselbetriebenen Bus für den öffentlichen Personennahverkehr mit einem Brennstoffzellen-Wasserstoff-Antrieb ausgestattet und auf den Markt gebracht. „Mit unseren Trucks und Bussen treffen wir auf hohe Resonanz in der Branche. Denn wir sind in der Lage, schon heute dem Markt emissionsfreie Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen“, sagt Graszt. Derzeit baue das Unternehmen seine Produktionskapazitäten massiv aus. Mit dem Bau einer neuen Produktionshalle im südöstlich von Hamburg gelegenen Winsen (Luhe) könne man ab Ende 2023 jährlich bis zu 450 Fahrzeuge ausliefern. 

Im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) wird das Projekt mit insgesamt rund 3,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Graszt erklärt: „Ohne die Förderung wäre die Prototypen-Entwicklung, die den Grundstein für unser weiteres Wachstum darstellt, nicht möglich gewesen.“

Hamburg will bundesweites Wasserstoff-Drehkreuz werden 

Die Präsentation des Wasserstoff-Trucks durch Clean Logistics passt perfekt zu Hamburgs Ambitionen, bis 2030 zum bundes- und europaweiten Logistik-Hub für eine grüne Wasserstoffwirtschaft zu werden. Bereits heute zeigt ein grenzüberschreitendes Netzwerk von Pilotprojekten in Norddeutschland, wie eine wirtschaftlich tragfähige Wasserstoffwirtschaft umgesetzt werden kann. Darüber hinaus ist in Hamburg mit dem „H2 StartUp Accelerator“ vor Kurzem eines der weltweit ersten Wasserstoff-Ökosysteme für Startups gestartet.
tn/sb/kk

Ähnliche Artikel

Future Hamburg Talks meets ... Clean Logistics CEO Graszt

Neue Video-Reihe zum Thema Wasserstoff: Schwere Diesel-Lkw könnten emissionsfrei mit grünem Wasserstoff fahren

Grünes Licht für Wasserstoffzentrum ITZ Nord

Rückenwind vom Bund: Norddeutsches Wasserstoffzentrum für die Luft- und Schifffahrt soll zeitnah realisiert werden

Wasserstoff: Neues Startup-Accelerator-Programm in Hamburg gestartet

Innovationsplattform Plug and Play baut mit „H2 StartUp Accelerator“ eines der weltweit ersten Wasserstoff-Ökosysteme für Startups auf

Hamburg stellt Wasserstoff-Importstrategie vor

Green Hydrogen Hub Europe: Wie die Elbmetropole bis 2030 zur europäischen Drehschreibe für grünen Wasserstoff werden will
Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.