Seit sich Facebook im vergangenen Jahr in Meta umbenannt hat, ist das Phänomen Metaverse in aller Munde. Aber was ist das eigentlich? Eine einheitliche Definition gibt es (noch) nicht, doch so viel scheint klar zu sein: Es handelt sich um eine digitale Parallelwelt, in der reale Personen und Unternehmen mit AR- und VR-Equipment als Avatare miteinander agieren können. Die Spielregeln hierfür seien noch nicht festgelegt, weiß der Zukunftsexperte, und hofft, dass das Metaverse zu einer „Anlaufstelle für alle“ und nicht in den Händen einzelner Unternehmen liegen wird. So versteht beispielsweise Meta das „3D-Internet“ vor allem als eine VR-Community. Die Firma hinter dem Instant-Messaging-Dienst Snapchat (Snap Inc.) hat hingegen bereits eine Alltags-Augmented-Reality-Brille für das Metaverse entwickelt.
Nachhaltigkeit und Digitalisierung – Diese zwei Megatrends werden uns bis in die 30er-Jahre dieses Jahrhunderts hinein begleiten. Themen wie KI, Cloud-Services, 5G und Automatisierung sind und bleiben dabei wichtige Innovationstreiber, ist Nick Sohnemann, Gründer und CEO der Hamburger Innovationsagentur Future Candy, überzeugt. Doch darüber hinaus gibt es fünf neue Tech-Trends, die 2022 maßgeblich prägen werden. Die Hamburg News fasst zusammen.
1. Metaverse
2. Mental Health Fitness
Während Wearables, wie Smartwatches, uns bereits seit einer Weile begleiten, rückt nun das Thema mentale Gesundheit weiter in den Mittelpunkt – beschleunigt durch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen. Der Bereich Mental Health Fitness sei laut Sohnemann ein „großer Wachstumsmarkt mit unterschiedlichen Zielgruppen“. So gebe es neue Apps und Sensoren, die herausfinden können, ob jemand depressive Verhaltensmuster zeigt oder erste Anzeichen für Alzheimer vorliegen. Selbst Matratzen, die das Schlaferlebnis (Puls, Atmung und Schlafphasen) tracken und mit integrierten Sensoren und KI (automatische Anpassung der Festigkeit, Temperatur etc.) optimieren soll, sind bereits auf dem Markt. In Zukunft sollen sogenannte Biowearables Daten wie Laktat oder Glukosewerte tracken können, um eine noch detaillierte Analyse der eigenen Gesundheit zu ermöglichen.
3. Next Gen Roboter
Vor dem Hintergrund von Covid-19 seien die Ausgaben für Technologie in den eigenen vier Wänden „enorm angestiegen“, sagt Sohnemann. Nachdem App-gesteuerte Waschmaschinen, smarte Kühlschränke und Staubsaugerroboter schon längst den Weg in unseren Alltag gefunden hätten, stehe die nächste Generation von Haushaltsrobotern vor der Tür. Diese sollen mit Armen und Rädern ausgestattet sein, und versprechen laut Herstellern eine vielseitige Unterstützung. Darüber hinaus wurde Anfang Januar auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas ein humanoider Roboter der neuesten Generation vorgestellt, vom britischen Unternehmen „Engineered Arts“. Mithilfe von KI ist „Ameca“ in der Lage, Konversationen zu führen – mit Gestik und Mimik.
4. Sustainable Tech/Green Tech
Der Klimawandel ist und bleibt einer der drängendsten Herausforderungen überhaupt. Zahlreiche Tech-Unternehmen wetteifern, um die Produktion, Nutzung und Lebenszeit ihrer Produkte möglichst „grün“ zu gestalten. Der Initiative „The Climate Pledge“, unter anderem von Amazon ins Leben gerufen, haben sich laut eigener Aussage bereits über 215 Unternehmen aus mehr als 25 Branchen in über 20 Ländern angeschlossen. Die Mission: Bereits 10 Jahre früher als geplant sollen so die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden. Die partizipierenden Unternehmen sind dazu aufgefordert, bis 2040 CO2-neutral zu sein. Seit November vergangenen Jahres ist beispielsweise auch die Jungheinrich AG, Intralogistik-Spezialist mit Hauptsitz in Hamburg, Teil der Bewegung.
5. Enterprise AI
Der B2C-Tech-Kosmos ist der B2B-Welt weit voraus. Viele Angestellte verfügen Zuhause über bessere Hardware als im Büro. Auf dem Smartphone sortiert zum Beispiel die KI von Google oder Apple mühelos Schnappschüsse oder analysiert nebenbei körperliche Aktivitäten. Technologische Features wie diese werden 2022 nun auch im B2B-Bereich Fahrt aufnehmen, prognostiziert der Zukunftsexperte. Dabei werde es zukünftig zum Standard gehören, dass alle Geräte an ein 5G-Netz und eine Cloud angeschlossen sein wird – von der Maschine bis zum Firmenwagen. Die Daten erscheinen dann auf einem sogenannten BI-Dashboard (Business-Intelligence).
sb/kk