Metropolregion

Wie Galab Laboratories durch Innovation wächst

3. Juli 2024
Forschende mit Sitz in Hamburg-Bergedorf haben eine Technologie zur Herstellung von natürlichem Muttermilchzucker entwickelt – ein Grundstoff für viele gefragte Produkte

Muttermilch ist einzigartig, auf vielfältige Art und Weise. Für die frühkindliche Ernährung gibt es nichts Besseres. Ersatzquellen existieren nicht. Industrie und Wissenschaft forschen deshalb schon lange an den Bestandteilen der Muttermilch und gehen der Frage nach, ob sie sich künstlich herstellen lässt. Das aber, meint Jürgen Kuballa, Managing Director von Galab, „ist chemisch viel zu komplex und zu teuer.“

Milchpulvernahrung der Muttermilch möglichst ähnlich machen

Milchpulvernahrung der Muttermilch möglichst ähnlich zu machen, daran hat das 1992 in Geesthacht in der Metropolregion Hamburg gegründete und inzwischen in Hamburg-Bergedorf beheimatete Unternehmen erfolgreich geforscht. Die 250 Mitarbeitenden analysieren und bewerten Lebensmittel aus der ganzen Welt, darunter auch Inhaltsstoffe der Milch. Zudem verfügt das Unternehmen mit Standorten in China, Indien, Singapur, in der Türkei, Spanien, der Ukraine und Peru über eine eigene Biotechnologiesparte, in der das von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) geförderte Projekt angesiedelt ist. „Per Fermentation wandeln wir die gewöhnlichen Zucker in Muttermilchzucker um“, erläutert Kuballa. Als Produkt entstehen Präbiotika, die das Wachstum und die Aktivität von „guten“ Darmbakterien fördern. „Für die Entwicklung einer gesunden Darmflora sind sie unheimlich wichtig“, so Kuballa weiter. Sowohl in der Ernährung von Mensch und Tier als auch in der Medizin werden diese Präbiotika eingesetzt. Doch große Chancen sind oft mit ebensolchen Risiken verbunden.

Kooperation mit der TU Hamburg

„Klasse war für uns die Kooperation mit dem Institut für Bioprozess- und Biosystemtechnik (IBB) der TU Hamburg und dem Ingenieurbüro Dr.-Ing. Schoop“, erklärt Kuballa. Das IBB befasst sich vor allem mit der Entwicklung von Bioreaktoren sowie mit Steuerungs- und Regelungskonzepten. „Der Wissenstransfer ist der Schlüssel. Wir brauchen die Universitäten, um neues Wissen zu erlangen, und solche Projekte helfen dabei“, sagt Kuballa. So haben sich aus dieser Zusammenarbeit weitere Kooperationen in anderen Feldern ergeben. Mehrere Patente sind aus dem Projekt angemeldet worden, ein Demonstrator ist entstanden, der die Milcholigosaccaride, also unverdauliche Zuckermoleküle, erfolgreich produziert. Jetzt geht es um das Upscaling, um die Herstellung des Muttermilchzuckers in industriellem Maßstab. „Wir investieren weiter, um die Marktreife zu erlangen“, sagt Kuballa. An dem Erfolg zweifelt er nicht. „Der Markt ist riesig, gerade in Asien, und wir haben eine Technologie entwickelt, die nicht so leicht kopierbar ist.“
mm/sb/kk

Quellen und weitere Informationen

IFB Hamburg

Die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) ist das zentrale Förderinstitut der Freien und Hansestadt Hamburg. Ihre Schwerpunkte liegen in der Wohnraum- und Stadtentwicklungsförderung sowie in der Förderung von Wirtschaft, Innovation und Umwelt. Sie fördert im staatlichen Auftrag Investitionsvorhaben in Hamburg durch die Gewährung von Darlehen, Zuschüssen und Beteiligungen sowie die Übernahme von Sicherheitsleistungen.

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