Vishay ist auf Wachstumskurs. Die Nachfrage nach Wafern, also den Siliziumscheiben, auf denen Mikrochips hergestellt werden, bleibt hoch. Doch die Kapazitäten der bisherigen Produktionsstätte stoßen an ihre Grenzen. Dieses Problem soll durch den Bau der zweiten Fabrik nun gelöst werden. „Wir sind stolz darauf, dass wir hier in Itzehoe einen Beitrag dazu leisten werden, dass Europa unabhängiger wird von Produzenten in anderen Teilen der Welt und von vulnerablen Lieferketten“, sagt Leif Henningsen, Geschäftsführer der Vishay Siliconix Itzehoe GmbH. „Wir lassen uns nicht von kurzfristigen Schwankungen auf dem Halbleitermarkt davon abbringen, langfristige Strategien zu verfolgen. Die Automobilindustrie baut auch zukünftig auf unsere Technologien“, ergänzt ergänzt Tilo Bormann, Leiter der Wafer-Herstellung der Transistor-Sparte.
Bereits seit 25 Jahren produziert der US-amerikanische Konzern Vishay am Standort Itzehoe Elemente zur Herstellung von Mikrochips für Automobil-, Industrie- und Unterhaltungselektronik. Doch die Kapazitäten der bestehenden Fabrik in der Metropolregion Hamburg reichen nicht mehr aus. Darum investiert das Unternehmen 400 Millionen US-Dollar in den Bau einer neuen Chipfabrik. Ende März 2023 startete nun die offizielle Bauphase mit einem symbolischen Spatenstich. Bis Ende des Jahres soll der Rohbau fertiggestellt und ab Ende 2025 die Herstellung in Betrieb genommen werden. Durch die Expansion sollen rund 150 neue Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden. Was genau in der neuen Fabrik hergestellt werden soll und warum Vishay in Intzehoe investiert.
Chipfabrik soll unabhängige Produktion ermöglichen
Vishay produziert 300-Millimeter-Wafer für die Automobilindustrie
In vielen Smartphones, aber auch in Autos, sind die Wafer von Vishay verbaut. Seit acht Jahren ist die komplette Automotive-Produktion des Unternehmens in Itzehoe angesiedelt. Mit der Investition in die neue Produktionsstätte sollen die Zukunft des Standorts Itzehoe sowie der Belegschaft gesichert werden. Etwa 500 Menschen arbeiten bislang vor Ort für Vishay, die Ausschreibung der weiteren 150 geplanten Stellen läuft bereits. In der neuen Fabrik sollen auf zunächst 2.100 Quadratmetern, später dann auf 4.000 Quadratmetern sogenannte 300-Millimeter-Wafer hergestellt werden. Ab Anfang 2026 sollen dann die ersten Wafer aus der neuen Fabrik ausgeliefert werden können. Laut Angaben des Halbleiter-Herstellers zählt die Investition in der Metropolregion Hamburg zu den bislang größten in der Unternehmensgeschichte.
nj/sb