Künstliche Intelligenz

UKE-Projekt: Mit künstlicher Intelligenz früh Komplikationen erkennen

16. Februar 2022
Intensivpatient*innen mit Gehirnerkrankungen: Wie ein KI-Prognoseprogramm kritische Phasen im Voraus erkennen kann

Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) setzen bei der Behandlung von Patient*innen mit schweren Erkrankungen des Gehirns auf die Hilfe künstlicher Intelligenz (KI). Mit einer am UKE entstandenen KI-basierten Prognosesoftware sollen neurologische Komplikationen bei Intensivpatient*innen bis zu 24 Stunden im Voraus erkannt werden können, wie das Klinikum bekannt gab. In die Entwicklung der Prognosesoftware seien über 12 Millionen Datenpunkte von Patient*innen eingeflossen, die auf der Intensivstation des UKE behandelt wurden. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „Brain“ veröffentlicht.

UKE: KI-Software soll schwerwiegende Komplikationen früher erkennen

„Das Risiko, dass der Hirndruck in den ersten Stunden nach schweren Hirnschädigungen steigt, ist groß und stellt eine Herausforderung in der Diagnostik und Therapiekontrolle dar“, erklärt Prof. Dr. Christian Gerloff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKE. „Das von uns entwickelte KI-Programm ermöglicht es uns, kritische Zustände schon zu erkennen, wenn sie sich anbahnen, nicht erst, wenn sie bereits eingetreten sind.“ Schwerwiegende Komplikationen könnten so zukünftig effektiver abgewendet werden. In die KI-Software seien Patient*innen-Daten, wie Blutdruck, Beatmungsparameter, Laborwerte, Medikamente, Körpertemperatur, Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht geflossen. Derzeit plane man bereits weitere Studien, um den direkten klinischen Nutzen des KI-Systems zu überprüfen.
tn/sb

Quellen und weitere Informationen

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