Künstliche Intelligenz

Showroom für künstliche Intelligenz in Hamburg eröffnet

10. Februar 2022
Wie im neuen ARIC Artificial Intelligence Showroom KI erlebbar wird – unter dem Motto ‚Inspirieren, lernen, zusammenarbeiten und gestalten‘

Wenn bei einer Eröffnung feierlich ein Band zerschnitten wird, ist ein Utensil unerlässlich: eine Schere. Bei der Eröffnung des „ARIC Artificial Intelligence Showroom“ am Dienstag (8. Februar) wurde die Schere per autonom fahrendem Roboter zum Ort des Geschehens transportiert. Eigentlich waren es sogar drei Scheren, die der Lieferroboter des estnischen Startups Starship Technologies im interdisziplinären Zentrum für künstliche Intelligenz (KI) in Hamburg ablieferte. Denn den feierlichen Akt übernahmen Wirtschaftssenator Michael Westhagemann, Dr. Ing. Susann Wegner, bei Lufthansa Industry Solutions verantwortlich für den Bereich KI & Datenanalyse, und Andres Sutt, Minister für Unternehmertum und Informationstechnologie der Republik Estland. Die Idee zu einem Hamburger Showroom, der die Vielfalt von KI-Anwendungen erlebbar werden lässt, entstand auf einer ARIC-Delegationsreise nach Estland – dem Land mit den meisten Unicorns pro Einwohner.

Estland: Verwaltung fast vollständig digitalisiert

Auch sonst lässt sich in Hinblick auf eine erfolgreiche Digitalisierung von Estland viel lernen. „Wir haben 99 Prozent aller Dienstleistungen in der Verwaltung digitalisiert“, erklärt Sutt. „Und wir sind noch nicht am Ziel. Das letzte Prozent ist nicht entscheidend, aber wir wollen die Kundenzufriedenheit verbessern und die Customer Journey besser verstehen.“ Die Eröffnung des neuen Showrooms in Hamburg in dem sowohl Exponate aus Estland als auch aus der Hansestadt präsentiert werden, verbinde nun die beiden KI-Ökosysteme.

„Er zeigt, wie internationale Zusammenarbeit funktioniert.“ Und Zusammenarbeit ist wichtig. Sutt ist überzeugt, uns stehe ein rapider technologischer Wandel bevor, der nochmals deutlich schneller vonstatten gehen werde, als die Entwicklung, die wir in den letzten 25 Jahren erlebt haben. Und KI werde dabei eine wesentliche Rolle spielen.

v. l. n. r.: Andres Sutt, Susann Wegner und Michael Westhagemann

KI mit großem Potenzial, auch für die Luftfahrt

In der Luftfahrt spielt KI schon heute eine bedeutende Rolle. Neben Anwendungen zur Automatisierung von Produktionsprozessen, zur Optimierung des Kraftstoffeinsatzes oder zur Gesichtserkennung an Flughäfen bietet KI großes Potenzial, um die Qualität von Vorhersagen zu verbessern. Wegner nennt als Beispiel genaue Forecasts zur Ankunft von Flugzeugen am Terminal, zum Passagier- und Gepäckaufkommen oder zu der Zahl der benötigten Mahlzeiten, nicht nur an Bord sondern auch in den Flughafenrestaurants und Kantinen.

„Dieser neue Showroom bietet zudem die Möglichkeit, dem ‚Terminator-Effekt‘ entgegenzuwirken.“ Die KI-Expertin meint damit die anhaltende Skepsis gegenüber der neuen Technologie. Die so neu gar nicht mehr ist, wie Westhagemann betont. „Wir nutzen KI inzwischen in so vielen Bereichen, wir nehmen es nur gar nicht bewusst wahr. Dennoch hält sich die Befürchtung, KI sei gefährlich.“

KI-Anwendung in der Luftfahrt

Wie nützlich KI tatsächlich ist, wo wir technologisch aktuell stehen und welche Chancen KI ganz konkret für unsere Zukunft birgt, das lässt sich nun im Dockland, wo der neue Showroom direkt an der Elbe seinen Sitz hat, anhand von Exponaten und begleitenden Vorträgen viel besser verstehen. Ganz nach dem Motto des KI-Showrooms: inspirieren, lernen, zusammenarbeiten und gestalten.
ys/sb

Quellen und weitere Informationen

ARIC e. V.

Der ARIC Showroom befindet sich am Hauptsitz von ARIC im Dockland in Hamburg-Altona. ARIC agiert in Hamburg seit 2019 als Bindeglied zwischen anwendungsorientierter Forschung und praxisbezogener Anwendung im Bereich künstlicher Intelligenz. In dem eingetragenen Verein haben sich Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammengeschlossen. Als themen- und branchenübergreifender Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema KI ermöglicht ARIC durch Veranstaltungen in der Metropolregionen Hamburg sowie durch Delegationsreisen persönliche Kontakte und unterstützt Kooperationen im In- und Ausland.

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