„Die Heilung eines Patienten ist ein Meilenstein in der HIV-Forschung und steht auch stellvertretend für die große wissenschaftliche Expertise des UKE in diesem Bereich”, stellt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin und Vorstandsmitglied des UKE, heraus. Der Behandlungsverlauf wurde von 18 Einrichtungen aus sechs Ländern überwacht. Nach einer sechsjährigen HIV-Therapie und vier weiteren Jahren ohne viraler Aktivität gilt der sogenannte ‚Düsseldorfer Patient‘ nun als geheilt. Im Vorfeld der medikamentösen Therapie wurden dem an Leukämie erkranktem Mann Blutstammzellen transplantiert. Diese verfügten gleichzeitig über eine seltene Genvariante, die zu einer Resistenz gegenüber den meisten HI-Viren führt. An den erfolgreichen Heilungsprozess soll angeknüpft und weitere Therapieoptionen entwickelt werden, die möglichst vielen Patient:innen zugutekommen, so Prof. Julian Schulze zur Wiesch, Leiter der Hamburger Arbeitsgruppe.
Ein internationales Forschungsteam, darunter eine Arbeitsgruppe vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), hat gezeigt, dass das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) unter bestimmten Umständen heilbar ist und so neue Maßstäbe in der Forschung gesetzt. Der Medizinische Fakultätentag und der Verband der Universitätsklinika Deutschlands zeichneten das Forschungskonsortium für die Heilung eines 53-jährigen Mannes mit dem Preis der Deutschen Hochschulmedizin aus. Dieser ist mit 25.000 Euro dotiert.
UKE-Forschende an wegweisender HIV-Heilung beteiligt
Preis der Deutschen Hochschulmedizin zeichnet gesellschaftlich bedeutsame Errungenschaften aus
Der Preis der Deutschen Hochschulmedizin wird einmal im Jahr verliehen und soll die Universitätsmedizin am Wissenschaftsstandort Deutschland vorantreiben. Neben Teamleistungen werden auch Innovation und Translation von Forschungsprojekten gewürdigt. Dabei ist die gesellschaftliche Tragweite medizinischer Errungenschaften bedeutsam, die im Falle der HIV-Forschung als groß einzuordnen ist. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts habe es im Jahr 2022 deutschlandweit 2.500 HIV-Neuinfektionen gegeben, ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
fw/sb