„Hamburg soll bis 2045 klimaneutral sein. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, muss auch unsere Netzinfrastruktur zukunftsfit sein. Unser Verteilungsnetz ist ein Eckpfeiler für das Gelingen der Energiewende“, erklärt Michael Pollmann, Staatsrat der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. „Mit diesem Bauvorhaben reagieren wir auf die absehbar steigenden Lastanforderungen an das Netz infolge der starken Elektrifizierung zahlreicher Sektoren sowie dem steigenden Ausbau von erneuerbaren Energien und anderen dezentralen Einspeisern“, ergänzt Andreas Cerbe, Sprecher der Geschäftsführung von Stromnetz Hamburg. „Für das Erreichen der Klimaschutzziele in Hamburg ist der Ausbau insbesondere in der Hoch- und Mitellspannungsebene essenziell." Mit der Erneuerung des Netzknotenpunktes Hamburg-Nord bereite man das Hamburger Netz auf die sich ändernden Anforderungen vor. Vergangenes Jahr wurde bereits der Netzknotenpunkt Süd in Waltershof fertiggestellt. Die Erneuerung des dritten und damit letzten Knotenpunktes im Osten Hamburgs soll 2024 beginnen.
Eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende ist von einem leistungsfähigem Stromnetz abhängig, da sie mit einer zunehmenden Elektrifizierung verschiedenster Bereiche einhergeht. Stromnetz Hamburg investiert deshalb nun 50 Millionen Euro in die Modernisierung des Umspannwerks Nord. Die Anlage in der Metropolregion Hamburg (Norderstedt) gehört zu den drei großen Kopplungspunkten zum vorgelagerten Höchstspannungsnetz des städtischen Netzbetreibers. Das Umspannwerk Nord sichert die Versorgung von Industrie-, Gewerbe- und Privatkund:innen in vielen Hamburger Stadtteilen. Im Rahmen der Modernisierung sollen bis 2028 auch eine neue Freiluftschaltanlage und ein neues Betriebsgebäude entstehen.
Stromnetz Hamburg: Ausbau in Hoch- und Mittelspannungsebene essenziell
Große Herausforderungen bei Erneuerung des Umspannwerks Nord
Die Modernisierungmaßnahmen am Umspannwerk Nord würden eine große Herausforderung darstellen, da in den laufenden Betrieb eingegriffen werde. Während der fünfjährigen Bauphase sollen deshalb Leitungsprovisorien auf dem Gelände errichtet werden, um die Stromversorgung der Kund:innen zu gewährleisten. Außerdem müssen zeitweise zwei Schaltanlagen (alt und neu) betrieben und genügend Ausbaureserven für zukünftige Lastanstiege berücksichtigt werden. „Gerade die Koordination der Gewerke ist bei laufendem Betrieb eine große Herausforderung, die genaueste Abstimmungen mit dem Auftraggeber erfordert“, erklärt Robert Schaetzke, Leiter Geschäftseinheit Schaltanlagenbau Deutschland bei SPIE Deutschland & Zentraleuropa. Der Multitechnik-Dienstleister in den Bereichen Energie und Kommunikation ist als Generalunternehmer für die Modernisierungsarbeiten verantwortlich.
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