Besonders das verarbeitende Gewerbe ist laut Studie von der geplanten Energiewende betroffen und geht erst nach 20230 von einem Abschluss der nötigen Anpassungen aus. Überwiegend energieintensive Branchen der Grundstoffsparte, wie der Chemie-, Mineral- und Metallindustrie, rechnen mit hohen Herausforderungen bei der energetischen Transformation. Gleichzeitig berge diese Transformation aber auch umfangreiche ökonomische Potenziale. Die Autor:innen der Studie machen vier Faktoren aus, die im regionalen Standortvergleich branchenübergreifend und perspektivisch für die Energiewende von Bedeutung sind: Verfügbarkeit klimaneutral erzeugter Energien und geeigneter Fachkräfte sowie Anschluss an eine digitale Infrastruktur und Verkehrsinfrastrukturen. In der Gesamtauswertung der Faktoren liegt Hamburg im Vergleich zu anderen Bundesländern vorn, noch vor Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bayern.
Bis 2045 soll Deutschland die Energiewende schaffen und klimaneutral werden. Auch Unternehmen stehen deshalb vor der Herausforderung, ihre Energieversorgung in Zukunft nachhaltig auf erneuerbare Quellen umzustellen. In einer Studie hat das Institut der deutschen Wirtschaft, in Zusammenarbeit mit EPICO Klimainnovation und der Stiftung Klimawirtschaft, den Standortvorteil erneuerbarer Energien in Deutschland untersucht, vor allem nach deren Verfügbarkeit. Im deutschlandweiten Vergleich liegt Hamburg hier auf dem ersten Platz und punktet vor allem mit einem hohen Anteil von Fachkräften sowie einem guten Anschluss an Digital- und Verkehrsinfrastrukturen. Das bedeuten die Ergebnisse im Detail.
Standortfaktoren für eine erfolgreiche Energiewende
Hamburgs Standortvorteile: Digitalisierung, Verkehrsinfrastruktur und Fachkräfte
Bei der Versorgung mit erneuerbaren Energien vor Ort zeigen sich in den verfügbaren Daten und den Einschätzungen der Unternehmen deutliche Vorteile im Norden Deutschlands. Bedingt wird dies durch den signifikanten Ausbau der Windenergie an Land, dem Anschluss zur Windenergie auf See und der Möglichkeit des Imports synthetischer Energieträger auf dem Seeweg. Auch im Bereich Digitalisierung hat Hamburg die Nase vorn. Laut Studie bildet der Anschluss an eine leistungsstarke Breitbandinfrastruktur eine Grundlage für die Energiewende. Darüber hinaus wurde auch der Anteil der Unternehmen mit Glasfaseranschluss analysiert. In beiden Punkten erhielt die Elbmetropole die beste Bewertung. Auch im Bereich Verkehrsinfrastruktur schneidet Hamburg gut ab. Hier war die Nähe zu einer Bundesautobahn und die Anzahl der Ladepunkte für E-Autos ausschlaggebend. Außerdem verfügt die Hansestadt über viele Fachkräfte. Dabei wurde sowohl die Anzahl der Beschäftigten in fertigungstechnischen Bau- und Ausbauberufen gemessen, die für die Energiewende relevant sind, als auch die Anzahl der Forschungseinrichtungen. In der Brutto-Energieleistung aus erneuerbaren Quellen, wie Solar- und Windkraft, bestehe in Hamburg allerdings noch Ausbaubedarf, so die Studie.
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