„Mit dem Kernnetz, einer Importstrategie und heimischer Wasserstofferzeugung wie sie hier in der Hafenregion entsteht, wird die klimaneutrale Wirtschaft Realität“, betonte Habeck. Erste Abschnitte des HH-WIN-Netzes von Gasnetz Hamburg werden bereits an der Moorburger Straße und am Altenwerder Hauptdeich verlegt. Ab 2027 sollen dadurch Industrieunternehmen südlich der Elbe mit grünem Wasserstoff versorgt werden. Auch die Rückbauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Moorburg schreiten voran, um Platz für die neue Wasserstoffinfrastruktur zu schaffen. Ziel ist ein 100-Megawatt-Elektrolyseur für grünen Wasserstoff, dessen Bau im Jahr 2025 starten soll. Projektverantwortliche sind die Hamburger Energiewerke und das Hamburger Unternehmen Luxcara.
Hamburg will die Dekarbonisierung von Industrie und Hafen vorantreiben und setzt die Bemühungen für eine umfassende Wasserstoffinfrastruktur fort. Anfang der Woche (19. August) gab Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am ehemaligen Kraftwerkstandort Moorburg den symbolischen Startschuss für die Errichtung des Wasserstoff-Industrie-Netzes HH-WIN und des Hamburg Green Hydrogen Hubs (HGHH), siehe Foto. Die Inbetriebnahme beider Projekte ist für 2027 geplant.
Klimaneutrale Wirtschaft soll Realität werden
Hamburger Wasserstoffinfrastruktur erhält Millionenförderung
Zum Baustart übergab Habeck, im Beisein von Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard und Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, die IPCEI (Important Projects of Common European Interest)-Förderbescheide von Bund und Land in Höhe von über 250 Millionen Euro. Die dafür notwendige Genehmigung erteilte die EU-Kommission im Februar 2024. „Mit der Förderung der Wasserstoffprojekte, die einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette darstellen, kommen wir voran – hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Deutschland“, so Habeck weiter.
Hamburg wird zur europaweiten Drehscheibe für grünen Wasserstoff
Leonhard erklärte: „Für die Dekarbonisierung der Gesellschaft braucht es eine funktionierende Industrie, und für die Industrie braucht es verlässliche Energieversorgung. Dafür setzen wir hier einen wichtigen Startpunkt.“ Mit den beiden Wasserstoffprojekten sollen einerseits lokale Industriebetriebe im Hafengebiet sowie in der Umgebung mit Wasserstoff versorgt werden. Andererseits soll die Hamburger Wasserstoffwirtschaft die grüne Energie mithilfe einer Anbindungsleitung des HH-WIN-Netzes an das europäische Fernleitungssystem aus anderen Regionen beziehen als auch Schiffsimporte und lokal produzierten Wasserstoff einspeisen können.
„Hamburg wird bundes- und europaweit zu einem wichtigen Wasserstoffzentrum, da wir über alle Stufen der Wertschöpfungskette einen integrierten Ansatz haben: Wasserstoffproduktion, Importstrukturen, eine Wasserstoff-Leitungsinfrastruktur und bedeutende Abnehmer in der Industrie“, ist Hamburgs Umweltsenator überzeugt.
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