Kreativbranche

OMR-Chef: Mit Real-Live-Marketing zum Erfolg

6. Mai 2025
Digitalwelt trifft Echtwelt. OMR-Gründer Philipp Westermeyer nennt die Top-Trends, die eine Marke erfolgreich machen. Und gibt eine Vorschau auf das heute beginnende OMR-Festival

Mit knapp 67.000 Teilnehmenden zählt das OMR Festival in Hamburg zu den größten Digitalkonferenzen Europas. Auch in diesem Jahr geht es am 6. und 7. Mai in den Hamburger Messehallen um weltweite Trends, Technologien und Best Practices des digitalen Marketings. Dazu werden über 800 Speaker:innen und mehr als 1.000 Aussteller:innen erwartet. Die Keynote „The State of the German Internet” von OMR-Gründer Philipp Westermeyer wird wieder mit besonderer Spannung erwartet. Für Hamburg News hat Philipp schon mal etwas gespoilert.

Hamburg News: „OMR 2025 – das Festival für das digitale Universum“ – ihr greift nach den Sternen. Was ist denn in diesem Jahr besonders galaktisch?

Philipp Westermeyer (lacht): Naja, bei uns macht es immer die Mischung aus Programmhighlights und spannenden Speaker:innen aus Bereichen wie Wirtschaft, Marketing, Sport und Kultur. Und die ist mit Nicholas Turley, dem Head of Product bei ChatGPT, Hollywood-Schauspieler Ryan Reynolds, Bestseller-Autor Sebastian Fitzek oder Technologie-Wissenschaftlerin Amy Webb natürlich krass, um nur ein paar Beispiele zu nennen. In diesem Jahr haben wir keine Bundespolitiker dabei wie zum Beispiel 2024 Robert Habeck.  

Hamburg News: Kannst du uns ein Thema aus deiner und Roland Eisenbrands Keynote zu den Tops und Flops des Digitalmarketings nennen?

Philipp: Eine besonders auffällige Entwicklung ist zurzeit sicher die Eventisierung des Marketings. Unternehmen inszenieren ihre Marke in der Echtwelt und verlängern das Event dann millionenfach Online. Zum Beispiel präsentiert ein Auto-Tuner aus Bottrop seine Autos auf dem Catwalk in einer Art Modenschau.

Hamburg News: Hast du weitere Beispiele?

Philipp: Klar. Zum Beispiel der britische Spielehändler Jellycat. Wenn du dort ein Stofftier kaufst, wird es nicht einfach nur in eine Tüte gepackt. Es wird so spektakulär inszeniert, als würdest du eine Rolex kaufen. Die Leute finden das cool, machen Fotos und posten das. Das ist Real-Live-Marketing.

KI – „Da ist viel Hoffnung, aber auch viel Enttäuschung"

Hamburg News: Welche krasse Entwicklung in der digitalen Galaxie siehst du noch?

Philipp: Mit KI oder ohne?

Hamburg News: Egal.

Philipp: Es wird natürlich viel mit KI experimentiert. Da ist viel Hoffnung, aber auch viel Enttäuschung, weil daraus ja auch Geschäftsmodelle entstehen sollen, mit denen sich Geld verdienen lässt. KI ist natürlich auch eins der großen Themen bei OMR 2025. Wir haben internationale Expert:innen dabei, wie zum Beispiel Nicholas Turley, Head of Product für ChatGPT bei OpenAI.    

Hamburg News: Ihr bleibt mit dem OMR-Festival nun mindestens weitere zehn Jahre in Hamburg. Darauf habt ihr euch mit der Messe Hamburg verständigt. Da könnt ihr ja schön planen. Wie wirkt sich das auf eure strategische Ausrichtung aus?

Philipp: Das freut uns auch, Hamburg ist für das Festival ein super Standort. Und stimmt, das gibt uns Planungssicherheit. Wir können uns auf andere Dinge fokussieren, zum Beispiel den weiteren Ausbau unserer anderen wirtschaftlichen Säulen. Wir haben ja unter anderem die Tochterfirma Podstars und die Software-Vergleichsplattform OMR Reviews.

Hamburg News: Welches der Produkte ist eure Cashcow?

Philipp: Alle Bereiche sind profitabel.

„Das Produkt muss besser sein als früher"

Hamburg News: Du erwähntest eben internationale Größen aus der Digitalwelt, die zum Festival kommen. Auch wenn zum Beispiel Nicholas Turley, jetzt bei ChatGPT im Silicon Valley, ursprünglich aus Itzehoe – der Metropolregion Hamburg – kommt. Aber im Ernst: Wollt ihr auch internationaler werden? So bietet ihr in diesem Jahr auch einigen französischen Startups am Stand von Startup City Hamburg eine Bühne. 

Philipp: Das ist immer wieder ein Thema. Und klar, wollen wir. Zurzeit liegen wir bei circa 18 Prozent bei den Gästen, die aus dem Ausland kommen. Aber wir sind jetzt mit knapp 70.000 Besucher:innen schon an der Grenze. Auch die Hotels in Hamburg und Umland sind ausgebucht. Das ist auch eine Frage der Logistik. Und wir wollen vor allem ein gutes Festival abliefern und nicht wachsen um jeden Preis.

Hamburg News: Ok. Das hört man selten. Letzte Frage: Die Währung der Digitalwelt ist Aufmerksamkeit. Wie kann man die bei dem Overload noch erzeugen?

Philipp: Es klingt so simpel, aber es ist wichtiger denn je Produkte zu haben, die weiterempfohlen werden. Das kostet nämlich gar nichts und zufriedene Kunden halten zu können, spart Geld für die Neukundenakquise. Natürlich muss man sie dann auch noch bewerben. Das war früher günstiger und auch leichter mittelmäßige Produkte zu verkaufen.     . 

Hamburg News: Das heißt, in einer Zeit der Deepfakes und Anti-Fakten ist das Marketing ehrlicher geworden?

Philipp: Ob das Marketing ehrlicher ist, weiß ich nicht, aber das Produkt muss besser sein als früher.    

Hamburg News: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg beim OMR Festival 2025!


Das Interview führte Karolin Köcher 


kk/mm

Quellen und weitere Informationen

OMR – Die Plattform für die digitale Wirtschaftswelt

OMR ist führende Plattform für die digitale Wirtschaftswelt und umfasst Inhalte, Events und Technologien. Das OMR Festival – 2011 unter dem Namen „Online Marketing Rockstars“ gestartet – ist heute mit knapp 70.000 Besucher:innen die wohl größte Zusammenkunft von Führungskräften aus Digitalwirtschaft, Medien und Marketing in Europa. Die OMR-Tochterfirma Podstars produziert und vermarktet über 100 Podcast-Formate. Daneben bietet OMR im Bereich Education unterschiedlichste Weiterbildungsangebote und das Jobportal OMR Jobs & HR sowie die Software-Vergleichsplattform OMR betreiben Reviews. Aktuell beschäftigt OMR über die ramp106 GmbH rund 400 Mitarbeitende in Hamburg.

2011 organisierte Philipp Westermeyer erstmals ein Seminar zum Thema Online-Marketing. 150 Bekannte und Geschäftspartner*innen waren in der Bucerius Law School dabei. Die Nachfrage war groß und so wanderte die Veranstaltung in den folgenden Jahren in den Musikclub Große Freiheit 36, ins Stage Theater und schließlich in die Hamburger Messehallen.

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