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Olympische und Paralympische Spiele: Wie sich Hamburg bewirbt

11. Juni 2025
Hamburg geht bei Bewerbung für Olympia mit Festivalerlebnis der kurzen Wege ins Rennen. Impulse für Innovation und wirtschaftliche Dynamik

Vier deutsche Städte und Regionen wetteifern um die Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036, 2040 und 2044. Auch Hamburg bewirbt sich um die Ausrichtung. Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher, Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther überreichten Ende Mai dem Deutschen olympischen Sportbund (DOSB) dafür das Konzept „Hamburg+“. Das Sportstättenkonzept sieht vorhandene und temporäre Wettkampfstätten sowie kurze, schnelle Wege vor. Mit der Science City Bahrenfeld als Olympisches Dorf soll eine starke Verbindung von Wissenschaft und Sport geschaffen werden. Außerdem ist eine moderne Multifunktionsarena mit einem Fassungsvermögen von 60.000 Menschen angedacht. Auch für Innovation und Wirtschaft werden starke Impulse erwartet. 

Science City Bahrenfeld könnte Olympisches Dorf werden

„Hamburg ist eine sportbegeisterte Active City und bietet – gemeinsam mit unserem Nachbarland Schleswig-Holstein – beste Bedingungen für die Durchführung modernder und nachhaltiger Olympischer Spiele“, ist Peter Tschentscher überzeugt. Diese sollen sich der Stadt anpassen. Hamburgs Sportstättenkonzept will die Spiele in die Stadt einfügen und die Elbmetropole mit Festival-Charakter als grüne Stadt am Wasser erlebbar machen. 87 Prozent der vorgesehenen Wettkampfstätten seien bereits bestehende, temporär ertüchtigte oder ohnehin für den Bau vorgesehene Anlagen. Die Science City Bahrenfeld soll dabei zum Olympischen Dorf werden. Die meisten ausgetragenen Disziplinen sollen sich auf die zwei Olympic Parks City und Altona verteilen, die auch Raum für Begegnungsmöglichkeiten, Public Viewing sowie Bewegungs- und Kulturangeboten schaffen sollen. Drei Disziplinen (Segeln, Handball, Rugby) sollen in Kiel ausgetragen, drei weitere Stand-Alone-Disziplinen an andere deutsche Standorte vergeben werden. 

Hamburgs Bewerbungskonzept sieht zudem ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für kurze Wege zwischen den Wettkampfstätten vor. 82 Prozent der Hamburger Sportstätten sollen im Umkreis von sieben Kilometern schnell erreichbar sein. Im Zuge dessen soll der Radverkehr weiter gestärkt und vernetzte und digitale Mobilitätsangebote weiter ausgebaut werden.

Hamburg übergibt nachhaltige Bewerbung

„Die Ausrichtung der Spiele kann eine wichtige Katalysatorfunktion für die Stärkung des Standorts Deutschland entfalten, zum Beispiel in den Bereichen Infrastruktur, Digitalisierung und Nachhaltigkeit", erklärt Nobert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg. Alle Investitionen in den Sport sollen für die Bürger:innen einen nachhaltigen Mehrwert bilden, auch im Bezug auf eine inklusivere Gesellschaft. Durch den Ausbau der Barrierefreiheit in der Mobilität und im öffentlichen Raum könnten insbesondere die Paralympischen Spiele dafür ein Treiber werden. „Wir werden eine sehr nachhaltige Bewerbung abgeben, bereits bestehende Sportstätten wie das Volksparkstadion, das Millerntor oder die Barclaycard Arena nutzen“, so Katharina Fegebank. „Unser Anspruch ist: Die Menschen in Hamburg sollen alles etwas von den Spielen haben. Unsere Stadt soll nach Olympia noch grüner und besser für alle sein als zuvor.“ 

So soll das moderne und zukunftsweisende Stadtquartier der Science City Bahrenfeld nach der Nutzung der Welt-Sportelite zum dauerhaften Quartier für die internationale Wissenschaftscommunity werden. Ebenso soll die Multifunktionsarena im Olympic Park Altona über die Spiele hinaus langfristig genutzt werden, etwa für Profifußball, der Austragung internationaler Sport- und Konzertveranstaltungen oder Konferenzen.

v.l. Thomas Arnold (Vorstand Finanzen, DOSB), Andy Grote (Senator fuer Inneres und Sport Hamburg), Daniel Guenther (Ministerpraesident Schleswig-Holstein), Volker Bouffier (DOSB-Vorstand mit besonderen Aufgaben), Kerstin Holze (Vizepraesidentin, Deutscher Olympischer Sportbund, DOSB), Dr. Peter Tschentscher (Erster Buergermeister Hamburg), Michael Mronz (Mitglied DOSB-Praesidium und IOC-Mitglied), Katharina Fegebank (Zweite Buergermeisterin Hamburg), Stephan Brause (Leiter Stabsstelle Olympiabewerbung), Katrin Grafarend (Ressortleiterin Internationales, DOSB) Hamburg, 31.05.2025, Olympische Spiele, Bewerbung Olympische und Paralympische Spiele in Hamburg, Kick-Off-Veranstaltung
Überreichen der Olympia-Bewerbung an den DOSB: v.l. Thomas Arnold, Andy Grote, Daniel Guenther, Volker Bouffier, Kerstin Holze, Peter Tschentscher, Michael Mronz, Katharina Fegebank, Stephan Brause, Katrin Grafarend

Impulse für Innovation, wirtschaftliche Dynamik und Sportförderung

Auch ein Gastgeberproramm für aus dem Wettbewerb ausgeschiedene Athlet:innen ist vorgesehen. Parallel dazu könnten Jugendliche aus aller Welt in den olympischen Jugendcamps anderen jungen Hamburger:innen begegnen. Ganz im Sinne der Active City Strategie soll damit Sport und Bewegung noch deutlicher im Bewusstsein und Alltag der Bürger:innen verankert und in die Lebensqualität einer modernen Großstadt investiert werden. „Wir werden die Spiele darüber hinaus nutzen, um wichtige Impulse für Innovation, wirtschaftliche Dynamik und Sportförderung in ganz Deutschland zu setzen, um Sport und körperliche Aktivität noch breiter und intensiver in unserer Gesellschaft zu verankern“, erläutert Sportsenator Andy Grote. 

Neben Hamburg haben auch München, Berlin und Rhein/Ruhr Grobkonzepte für die Olympischen und Paralympischen Spiele eingereicht. Im weiteren Prozess soll auch die Bevölkerung miteinbezogen werden. Auch Hamburg hat ein Bürgerschaftsreferendum initiiert, das im Mai 2026 stattfinden soll. Der DOSB will nun die operativen Mindestanforderungen der Bewerbung prüfen und voraussichtlich im Herbst 2026 entscheiden, welches Konzept für die Sommerspiele 2036, 2040 und 2044 beim IOC eingereicht werden sollen. Die Spiele davor finden 2028 in Los Angeles und 2032 in Brisbane statt. 
mm/kk

Quellen und weitere Informationen

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