„Die Elbe ist eine wichtige zentrale Verkehrsachse, die umweltfreundliche Transporte zwischen Tschechien und der Nordsee ermöglicht. Mit Blick auf ihre wirtschaftliche Bedeutung für Hamburg und sämtliche über die Elbe verbundenen Regionen ist diese Wasserstraße mit ihren Potenzialen zu erhalten und zu entwickeln“, betont Andreas Rieckhof, Staatsrat der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation. Besonders beim Transport von Massengütern, Projektladungen und Containern zeigten sich die Chancen der Binnenschifffahrt als klimafreundliche Alternative beim Güterverkehr. Sie entlaste Straße und Schiene, benötige weniger Energie und stoße erheblich weniger Schadstoffe aus als Lkw und Bahn. Doch es bedürfe deutlich mehr Investitionen in den Erhalt und den Ausbau der Bundeswasserstraßen, so Rieckhof.
Oft unterschätzt spiele auch die Binnenschifffahrt als effizientes und ökologisches Transportmittel bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Besonders auf der Elbe, die Hamburg und weitere Hafenstädte miteinander verbindet und zugleich als Zugang zur Nordsee eine Brücke nach Mitteleuropa schlägt, wird ihr Potenzial deutlich. Auf der Veranstaltung „Binnenschifffahrt – Retter des Klimas? Chancen und Lösungen gestalten“, organisiert von Hafen Hamburg Marketing, Brunsbüttel Ports und der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH, tauschten sich Expert:innen und politische Vertreter:innen über die wirtschaftliche Nutzung des Verkehrswegs Elbe aus.
Binnenschifffahrt soll klimafreundliche Logistik vorantreiben
Mehr Verlässlichkeit bei der Schiffbarkeit gefordert
„Grundsätzliche Voraussetzung für mehr Transporte und mehr Schiffsraum ist mehr Verlässlichkeit bei der Schiffbarkeit der Elbe durch die Beseitigung der bekannten Bottlenecks, insbesondere an der Elbe-Reststrecke“, erklärt Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing. Herausforderungen wie Niedrigwasser und strukturelle Engpässe erschwerten die Nutzung der Wasserstraße erheblich. Ein neues Abkommen mit Tschechien zur Schiffbarkeit auf der Elbe zeige auch hier ein deutliches Interesse an der verstärkten Nutzung der Binnenwasserstraße.
See- und Binnenschifffahrt bedeutend für Industriestandort Deutschland
„Die See- und Binnenschifffahrt ist für den Industriestandort Deutschland von immenser Wichtigkeit. Dazu tragen auch die Häfen an der Elbe bei", betont Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus. „Das neue Ammoniakterminal in Brunsbüttel und weitere Projekte für den Umschlag von Ammoniak und Kohlendioxid sind wichtige Garanten für die Energiewende.“ Auch der Hamburger Hafen nimmt hier als Reallabor für Zukunftstechnologien und entscheidende Logistikdrehscheibe für Güter aller Art eine Schlüsselrolle ein. Ein Schwerpunkt liegt auf der Elektrifizierung des Güterverkehrs, um Emissionen weiter zu reduzieren.
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