Antworten auf diese Fragen finden sich beim AI.Summit 2024, organisiert von der AI.Group. Unter dem Motto „The time to adopt AI is now!“ treffen am 5. Dezember im Hamburger Emporio Tower gut 50 internationale KI-Experten und mehr als 30 KI-Startups auf rund 400 Besucher:innen. Keynotes und Experten-Panels geben Einblicke in internationale KI-Trends und wirtschaftliche Chancen – immerhin prognostiziert Statista einen weltweiten Umsatz mit GenAI (generative KI) von mehr als 1,3 Billionen US-Dollar im Jahr 2032. Zudem werden verschiedene Hochschulen als Treiber der Innovation vertreten sein – schließlich starten viele vielversprechende Startups als Ausgründungen. „Eine tolle Möglichkeit, sich den innovativen Spirit ins Unternehmen zu holen, sind Werkstudenten“, betont Vorsteher. Und auch wer sich für externes AI-Know-how interessiere, finde beim AI.Summit passende Matches. „Viele der Startups haben bereits ganz konkrete und durchaus kostengünstige Anwendungen fertig entwickelt. Die besten Lösungen werden wir erneut mit dem AI.Summit Startup Award prämieren und es wird einen Pitch-Wettbewerb für KI-Startups geben.“
„2025 werden wir in den meisten Hamburger Unternehmen KI-Anwendungen sehen.“ Eine gewagte These, die Tech-Unternehmerin Petra Vorsteher da aufstellt, doch sie nennt Beispiele. „In Bereichen wie Sales, Marketing, Predictive Maintenance oder Automation werden KI-Lösungen rasant zunehmen.“ Und ja, ein Stück Hoffnung schwinge in ihrer Aussage schon auch noch mit, räumt die Mitgründerin der AI.Group ein. Doch die zu beobachtende Entwicklung sei eindeutig, befeuert durch Erfolgserlebnisse derer, die mit KI-Anwendungen Zeit und Kosten sparen, so Vorsteher. „KI ist in aller Munde und das ist auch in den Chefetagen angekommen, zusammen mit dem Bewusstsein: Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren.“ Aus dieser Erkenntnis ergäben sich allerdings eine Vielzahl von Fragen: Welche Anwendungen sind sinnvoll? Wie muss dazu die technische Infrastruktur angepasst werden? Und vor allem: Welche Kosten entstehen und wie lange dauert der Prozess?
Informationen und Kontakte
Hamburger Startups beim AI.Summit
So will etwa das Hamburger Startup FlowShare Unternehmen den KI-Einstieg erleichtern, indem es Expertenwissen erfasst, speichert und in KI-gestützte, leicht verständliche Leitfäden umwandelt. Neue Mitarbeitende finden sich über die KI-gestützte Rekrutierungsplattform JobMatch; für eine All-in-One-KI-Lösung zur Erstellung von Marketinginhalten steht das Startup neuroflash und für mehr Zielgruppengenauigkeit beim Marketing, aber auch im Vertrieb, ist Dealcode angetreten. „Dabei übernehmen KI-Agenten Aufgaben wie Kundenansprache oder Datenpflege und identifizieren die vielversprechendsten ‚Deals'“, so Vorsteher. „Solche KI-Anwendungen vereinfachen Prozesse, bringen mehr Effizienz ins Unternehmen und wirken dem Fachkräftemangel entgegen.".
Wo liegt der Haupt-KI-Impact?
Den aktuell größten KI-Impact sieht Vorsteher im Bereich Medizin und Life Science bzw. Health Care. „In diesem Feld können Startups, wie etwa mindpeak, dpv-analytics, NoscAI oder Fuse AI, dazu beitragen Leben zu retten, aber auch die Kosten des Gesundheitssystems zu senken, indem frühzeitige Diagnosen aufwändige Behandlungen ersparen oder Fehldiagnosen reduzieren.“ Darüber hinaus sieht die Expertin immer mehr Anwendungsmöglichkeiten vor allem von GenAI in allen Bereichen von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Manche davon rollen buchstäblich auf uns zu. Moia testet aktuell autonom fahrende Sammeltaxis des Automatisierungslevels 4 auf Hamburgs Straßen. Die selbstlenkenden VW-Elektrobusse fahren flott durch den dichten Verkehr, trotz schlechter (Novemberwetter)-Sicht – die Verarbeitung der Daten von 13 Kameras, neun Lidaren und fünf Radaren übernimmt eine KI. „Das ist auf jeden Fall die Zukunft“, so Vorsteher. Zusammen mit Ragnar Kruse lebt die Expertin in Hamburg und den USA. „In San Francisco habe ich kürzlich während nur einer Ampelphase 15 Taxis der Google-Tochter Waymo gezählt – alle ohne Fahrer am Lenkrad.“
Destination for Innovation
Um die (KI)-Zukunft noch erlebbarer zu machen, Hürden abzubauen und Startups dabei zu unterstützen, international zu skalieren, würde die AI.GROUP gern alle Akteur:innen an einem Ort zusammenbringen. „Unsere Vision ist eine Art‚Elbphilharmonie der Innovation‘: Eine Location in der Innenstadt, wo zum einen 50 bis 100 Startups sowie die Innovationsabteilungen von Unternehmen in einer Art Reallabor zusammenkommen, wo Universitäten und Investoren vertreten sind, und wo wir andererseits möglichst viele Bürger:innen und auch Kinder erreichen, die in etwa Fab Labs die Technologie einfach mal ausprobieren können“, sagt Vorsteher. Und sie denkt an Hamburg als Reiseziel. „Eine solche Location könnte die Strahlkraft der Elbphilharmonie entwickeln und Hamburg zur ‚Destination for Innovation‘ machen.“
ys/kk
Quellen und weitere Informationen
AI.Group
Die AI.Group, gegründete 2019 von Petra Vorsteher und Ragnar Kruse, umfasst neben dem Early-Stage Venture Capital Fond AI.Fund und dem AI-Venture-Studio AI.Impact, auch AI.Hamburg. Die Non-Profit-Initiative bietet ein Portfolio an Aktivitäten zur Förderung der Anwendung von KI und Maschinellem Lernen, darunter Workshops, Trainings, Networking-Events und Veranstaltungen. AI.Hamburg ist Partner beim Verbundprojekt AI.Startup.Hub, der seit 2022 Qualifizierungs- und Förderprogramme für AI Gründer:innen anbietet, und organisiert seit 2023 gemeinsam mit der Hamburg Messe AI-Center auf Messen. Ziel der AI.Group mit Hauptsitz in Hamburg ist die Förderung erfolgreicher KI-Innovationen aus Europa und deren Einsatz in der Wirtschaft.