Die Verbundprojekte zur Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff sollen entscheidend zur Minderung von Treibhausgasen beitragen. Durch den Einsatz von Wasserstoff mittels Elektrolyse vor Ort, seeseitigen Importen und Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz habe das Vorhaben das Potenzial, dass bis 2030 jährlich mehr als eine Million Tonnen der aktuell rund 16 Millionen Tonnen CO2-Emissionen in Hamburg eingespart werden können. Darüber hinaus ziele das Netzwerk auf positive Übertragungseffekte in Deutschland und Europa ab. Der von den zwölf Hamburger Unternehmen im Rahmen des EU-weiten Förderprogramms „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) vorgelegte Verbundantrag umfasst neun sich ergänzende Projekte.
Mit grünem Wasserstoff gegen den Klimawandel: Die Unternehmen Airbus, ArcelorMittal, Gasnetz Hamburg, GreenPlug, Hamburger Hafen und Logistik AG, Hamburg Port Authority, Hadag Seetouristik und Fährdienst sowie die Stadtreinigung haben zusammen mit dem Hamburg Green Hydrogen Hub (bestehend aus Shell, Vattenfall, Mitsubishi Heavy Industries und Wärme Hamburg) den „Wasserstoffverbund Hamburg“ gebildet. Dies gaben die zwölf Partner am Montag (26. April) in einer Mitteilung bekannt. Als erste Aktion hat der Verbund nun einen Antrag für EU-Fördermittel gestellt, um neun Wasserstoff-Projekte im Hamburger Hafen voranzutreiben. Die Elbmetropole gemeinsam mit ihren Partnern eine Dekarbonisierung der Industrie und den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft an. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben.
Jährlich mehr als eine Million Tonnen CO2 einsparen
Neun Wasserstoff-Projekte im Hamburger Hafen
Zu den Vorhaben gehört die Produktion von grünem Wasserstoff aus Wind- und Solarenergie am Standort des ehemaligen Kohlekraftwerks Hamburg-Moorburg. Neben dem Bau eines skalierbaren Elektrolyseurs mit einer Ausgangsleistung von 100 Megawatt ist die Weiterentwicklung des Standortes zu einem sogenannten „Green Energy Hub“ geplant.
Der dort produzierte grüne Wasserstoff soll zukünftig vor allem fossile Brennstoffe in der industriellen Produktion sowie im Transport- und Logistiksektor ersetzen. Dieses Vorhaben sei laut Verbundpartner der Grundstein, um eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Hamburg aufzubauen. Dabei bilde der Hafen mit seinem umfangreichen Netz an potenziellen Industrieanwendungen und Dienstleistungspartnern eine einzigartige standortspezifische Plattform.
Vom Versorgungsnetz bis zum Wasserstoff-Flugzeug
Ein weiteres Projekt ist das bis 2030 geplante „Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz“ (HH-WIN), das als zentrales Bindeglied der Verbundprojekte gilt. Zudem wolle Airbus auf Wasserstoff als „Schlüsseltechnologie mit Blick auf die Luftfahrt der Zukunft“ setzen und arbeitet an ZEROe, einem mit Wasserstoff angetriebenen Verkehrsflugzeug. Weitere Vorhaben umfassen unter anderem die Umstellung des Hamburger ArcelorMittal-Werks auf eine klimaneutrale Stahlproduktion, den Einsatz emissionsfreier Schiffe im Hamburger Linienverkehr der Hadag Seetouristik und Fährdienst und die Umstellung von Schwerlastgeräten in der Hafenlogistik auf Brennstoffzellenbetrieb.
sb/kk