Mehr als ein Dutzend der großen industriellen Erdgasabnehmer hätten bei Gasnetz Hamburg ihr Interesse an einer künftigen Versorgung und Nutzung von Wasserstoff bekundet, darunter etwa der Multimetall-Anbieter Aurubis. Umweltsenator Jens Kerstan: „Damit ziehen wir hier an einem Strang, um Hamburgs Klimaziele zügig zu erreichen – mit einer volkswirtschaftlich sinnvollen und ökologisch klimaschonenden Technologie.“ Das Netz schaffe eine Basis, um in Hamburg Arbeitsplätze zu sichern und eine zügige Dekarbonisierung der Produktionsprozesse der Industrie einzuleiten.
Das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz (HH-WIN) im Hafen soll größer als ursprünglich geplant werden. Weniger als ein halbes Jahr nach der ersten Vorstellung der Pläne hat der Betreiber Gasnetz Hamburg eine Erweiterung des Leitungsnetzes von ursprünglich 45 auf nun 60 Kilometer Länge bis 2030 angekündigt. Grund hierfür sei das große Interesse der Hamburger Industrieunternehmen an einer zukünftigen Versorgung und Nutzung von Wasserstoff. Über die verbindende Transportinfrastruktur HH-WIN will Hamburg grünen Wasserstoff von Produktions- und Einspeisepunkten zu den Abnehmern verteilen.
Hamburg hat das Ziel, führendes Zentrum einer nachhaltigen Wasserstoffindustrie zu werden. Um den Hamburger Hafen hat sich eine Vielfalt an innovationsgetriebenen Industriepartnern bis in die Metropolregion hinein entwickelt. Diese bieten das Potential für den konkreten Aufbau einer CO2- neutralen Wasserstoffwirtschaft entlang der wichtigsten Wertschöpfungsketten und Sektoren.
Großes Interesse bei Hamburger Industrieunternehmen
Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz
„Wir freuen uns, schon viel früher als erwartet in die Detailplanung einsteigen zu können und dabei mehr Partner mit einbeziehen zu können als im Dezember erwartet“, sagt Udo Bottlaender, technischer Geschäftsführer bei Gasnetz Hamburg. Das städtische Unternehmen arbeitet derzeit gemeinsam mit acht weiteren Verbundpartnern im „Wasserstoff-Verbund Hamburg“ an einer Bewerbung für eine europäische Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Projects of Common European Interest). „HH-WIN hat gute Chancen auf eine Förderung und damit einen frühen Start bei der Umsetzung“, so Christian Heine, kaufmännischer Geschäftsführer bei Gasnetz Hamburg. Schon in den kommenden Jahren könnten nach Angaben von Gasnetz Hamburg so Industrieunternehmen an HH-WIN angeschlossen werden, die heute über ein Drittel des gesamten Hamburger Erdgasverbrauchs ausmachen.
Grüner Wasserstoff als klimaschonende Technologie
Wenn es Hamburg gelingt, in den nächsten Jahren die benötigten Mengen an grünem, also aus erneuerbaren Energien hergestellte, Wasserstoff in das Netz einzuspeisen, würde sich daraus laut Prognosen ein großes Potenzial für den Klimaschutz ergeben. Ließe sich die derzeit benötigte Erdgas-Energiemenge von jährlich etwa 6,4 Terawattstunden (6,4 Milliarden Kilowattstunden) durch grünem Wasserstoff ersetzen, könnte Hamburgs gesamter CO2-Ausstoß potenziell um insgesamt rund 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr sinken.
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