Wasserstoffbetriebene Verkehrsflugzeuge sieht Gerhards in gut zehn Jahren in der Luft. „Aktuell wird vor allem an zwei Möglichkeiten geforscht: Einerseits die Verbrennung in klassischen Gasturbinen, nur, dass hier eben Wasserstoff statt Kerosin in den Tank kommt. Das könnte 2035 Realität werden.“ Die zweite Möglichkeit sei der Einsatz von Brennstoffzellen, die zwar ein komplett emissionsfreies Fliegen ermöglichen, aber augenblicklich noch nicht leistungsfähig und leicht genug sind. Schließlich gilt in der Luftfahrt: Gewicht ist alles. „Auch die Integration und Kühlung der Brennstoffzellen stellt unsere Ingenieure noch vor technische Herausforderungen. So wird etwa an der Herstellung von 3D-gedruckten Wärmetauschern gearbeitet.“ Mit einem effektiven Einsatz von Brennstoffzellensystemen sei somit eher ab 2045 zu rechnen, meint Gerhards, der seit Anfang dieses Jahres auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt in Bonn ist. Die DGLR versteht sich als Netzwerk, das Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein gemeinsames Forum bietet und als neutrale Institution Politikberatung im Feld Luft- und Raumfahrt betreibt.