Kreativwirtschaft

Weihnachtszeit – Hochbetrieb auf Hamburgs Bühnen

29. Oktober 2024
Event-Tickets in den Top-Ten der beliebtesten Weihnachtsgeschenke. Mit Humor, Zuversicht und Klassikern trotzen Hamburgs Theater der gedämpften Konsumlaune

Das ist mutig. Die Stage Entertainment geht mit einem 430 Jahre altem Stoff an den Start und investiert dazu einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Allerdings ist & Julia nicht irgendein Stoff, immerhin gilt „Romeo und Julia“ von William Shakespeare als eine der größten Liebesgeschichte der Welt. Autor David West Read gibt dem Klassiker in seiner Adaption nun einen unerwarteten Twist: Was, wenn Julia nicht gestorben wäre? Und so singt und tanzt sich Julia in die Neuzeit – und durch 24 Nr. 1-Hits des schwedischen Komponisten Max Martin, der für Popgrößen wie Taylor Swift, Britney Spears, Pink oder Coldplay schreibt.

Spannender Musicalherbst

Die Hauptdarstellerin Chiara Fuhrmann in & Julia steht vor diversen Kamerateams
Großes Medieninteresse bei einer offenen Probe zu & Julia mit Hauptdarstellerin Chiara Fuhrmann

„Im Londoner Westend, dem New Yorker Broadway, sowie in Kanada, Australien und Singapur war & Julia bereits ausgesprochen erfolgreich“, betont Associate Director Grace Taylor und erklärt warum: „Wir feiern mit diesem Musical die Liebe, die Individualität und die Zuversicht – und das funktioniert. Die Besucher gehen mit einem Lächeln aus dem Theater.“ Ein (Eskapismus-)Ansatz, der angesichts der aktuellen multiplen Krisenlage in der Welt umso wichtiger sei. Entsprechend zuversichtlich blickt auch Taylor auf den 30. Oktober, wenn & Julia im Stage Operettenhaus Deutschlandpremiere feiert. Schon vier Wochen später folgt die nächste Deutschlandpremiere: MJ – das Michael Jackson Musical geht am 1. Dezember im Stage Theater an der Elbe an den Start und sorgt damit für einen spannenden Musicalherbst in Hamburg. Und für einen vielversprechenden Auftakt für das Weihnachtsgeschäft. „Das Weihnachtsgeschäft spielt für uns eine wichtige Rolle. Wir legen Premieren von Musicals daher gern in den Herbst, da sich die Aufmerksamkeit für eine Premiere und das daran anschließende Weihnachtsgeschäft gut ergänzen“, so Stephan Jaekel, Pressesprecher von Stage Entertainment Deutschland.

Event-Tickets in den Top-Ten der beliebtesten Weihnachtsgeschenke

Darstellerin:innen der Großen Weihnachtsshow im First Stage Theater 2023 einen ‚weihnachtlichen Can Can‘ tanzend
Viel Glamour, Glitzer und Leidenschaft bei der Großen Weihnachtsshow im First Stage Theater

Auch für kleine Bühnen ist das Weihnachtsgeschäft ein relevanter Wirtschaftsfaktor. Die große Weihnachtshow des First Stage Theaters in Hamburg Altona hat sich dabei zu einem echten Erfolgsformat entwickelt. „2023 konnten wir mit rund 16.740 verkauften Tickets eine Auslastung von 98 Prozent erzielen“, sagt Dennis Schulze, der Anfang September die First Stage von Theatergründer Thomas Gehle vollends übernommen hat, die Bühne aber schon seit 2022 als Geschäftsführer leitet. Auch mit den aktuellen Vorverkaufszahlen ist Schulze sehr zufrieden. „Drei Wochen vor der Premiere am 4. November sind mehr als 80 Prozent der Plätze belegt.“ Dabei sind die Deutschen aktuell nicht unbedingt in Kauflaune. Der GfK-Konsumklima-Index, der die aktuelle Konsumstimmung der Privathaushalte in Deutschland misst, lag im September bei einem Indexwert von -21,9 Punkten. Immerhin belegten Tickets für Events und Veranstaltungen 2023 Platz 6 der beliebtesten Weihnachtsgeschenke und lagen damit laut einer Statista-Erhebung noch vor Smartphones, Tablets oder Schmuck.

Festtagsfeeling in Kiez-Manier

Zwei sexy Weihnachtsengel mit einem Zuhälter bei „Weihnachten in der Heißen Ecke“
Weihnachten in der Heißen Ecke im Schmidts Tivoli

In diese Veranstaltungen könnten Theaterfans in Hamburg ihr Weihnachtsbudget investieren: 

Festtagsfeeling in Kiez-Manier bietet etwa Schmidts Winterglitzer. Hier lädt Elke Winter, Travestiekünstlerin und Stammmoderatorin des Schmidt Theaters, ab dem 21. November Kabarett- und Artisten-Freunde zur kitschig-schrägen Weihnachtsparty. Und im Schmidts Tivoli steht auch in diesem Jahr wieder Weihnachten in der Heißen Ecke auf dem Programm (Premiere 20. November). Die Variante des Kultklassikers um den legendären Kiezimbiss, der mit über 20 Jahren Ensuite-Spielzeit zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Musicals zählt, bietet Winterglitzer auf St.-Pauli-Art – mit besoffenen Weihnachtsmännern, knutschenden Rentieren und leichten Mädels, die sich in wahre Weihnachtsengel verwandeln.

Weihnachten ganz klassisch

Balletttänzer im Sprung mit gestreckten Beinen beim Nussknacker
Ballettklassiker Der Nussknacker in der Staatsoper Hamburg

Wer Weihnachten lieber klassisch feiert: Ab dem 22. Dezember wird an der Staatsoper Hamburg Der Nussknacker in der Choreografie von John Neumeier gegeben. Nach 51 Jahren hat der Ballettdirektor und Intendant des Hamburg Ballett im Juli die Leitung an seinen Nachfolger, den argentinischen Choreographen Demis Volpi, übergeben. 11 Mal steht der Weihnachtsklassiker in dieser Saison auf dem Spielplan. Zudem ‚öffnet‘ die Hamburgische Staatsoper auch in diesem Jahr wieder die Türchen ihres Literarisch-Musikalischen Adventskalenders. Start ist am Sonntag, dem 1. Dezember, im Eingangsfoyer der Hamburgischen Staatsoper. Der Eintritt ist frei, Spenden für wohltätige Zwecke sind jedoch willkommen.
ys/sb

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