„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Waldumgebung einen positiven Effekt auf die Stimmung hatte und die städtische Umgebung unabhängig von der Art der Präsentation die Stimmung störte“, so Fariba Mostajeran, Erstautorin der Studie und Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Human-Computer-Interaction. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie sehe das Forschungsteam auch einen praktischen Nutzen der Forschungsergebnisse. Denn für Menschen in Quarantäne oder im Lockdown sowie in Pflegeheimen oder im Krankenhaus sei der Zugang zur Natur oft nur eingeschränkt möglich. „Es gibt somit Hoffnung, dass, auch wenn es gerade nur eingeschränkten Zugang zur Natur gibt, wir dank informatischer Methoden die negativen Effekte von Isolation, Quarantäne oder Urbanisierung reduzieren können“, erklärt Mostajeran.
Uni Hamburg-Studie: Auch virtuelle Natur ist gut für Stimmung und Job
Zeit in der Natur zu verbringen, hebt oftmals die Stimmung und hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit, wie zahlreiche Studien belegen. In einer aktuellen Studie kommen Forscher*innen der Universität Hamburg zu dem Schluss, dass Ähnliches auch für den Aufenthalt in einer virtuellen Naturumgebung gelten könnte. Demnach fühlen sich Personen, denen eine Waldumgebung mithilfe von sogenannten VR-Brillen gezeigt wird, besser als wenn sie eine virtuelle Stadtumgebung sehen. Auch die Leistungsfähigkeit der Proband*innen sei nach der virtuellen Auszeit im Grünen höher.
VR könnte negative Effekte von Isolation und Quarantäne reduzieren
Bereits Natur-Fotos wirken sich positiv auf die Stimmung aus
Um den Effekt zu untersuchen, wurden 34 Proband*innen ein norddeutscher Laubwald sowie eine Straße zwischen Häuserfronten zunächst als konventionelle Foto-Slideshows und dann als 360-Grad-Videos präsentiert. Anschließend befragten die Forscher*innen die Studienteilnehmer*innen nach ihrer Stimmung, ihrem Stresslevel und ihrem physiologischen Wohlbefinden. Demnach reichten bereits Fotos der Umgebung aus, um Auswirkungen auf die Stimmung zu beobachten. Der Eindruck, sich tatsächlich im Wald zu befinden, sei bei den 360-Grad-Videos allerdings deutlich höher. Die Studie der Universität Hamburg, an der auch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin beteiligt waren, wurde kürzlich in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht.
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