Haushalte, die von Breitband mit einer Übertragungsrate von mindestens 50 Mbit/s profitierten, waren laut Bundesnetzagentur Ende 2022 vor allem in Hamburg (99 Prozent) zu finden; in Mecklenburg-Vorpommern waren es mit knapp über 80 Prozent am wenigsten. Beim Gigabit-Anschluss konnten in Sachsen-Anhalt Ende 2022 nur 33,8 Prozent der Haushalte mit mindestens 1.000 Mbit/s versorgt werden, im Gegensatz zu Hamburger Haushalten (98,2 Prozent). Von Glasfaser als schnellste Internetversorgung profitiert vor allem der Norden Deutschlands: Fast gleichauf sind hier Hamburg und Schleswig-Holstein. In den vergangenen zwei Jahren ist die Glasfaserversorgung dort (Hamburg: 44,2 Prozent) weiter ausgebaut worden. Der Süden, etwa Baden-Württemberg, hinkt mit einer Anbindung von 10,9 Prozent hinterher. Das Internet nutzen deutschlandweit mindestens 85 Prozent der Einwohner:innen. Am meisten werden dabei Videos gestreamt. Etwa die Hälfte der Bevölkerung schaut mehrfach die Woche, mit steigender Tendenz. Zudem loggen sich, je nach Bundesland, 15 bis 50 Prozent der Berufstätigen mehrfach wöchentlich im Homeoffice ein.
In Sachen Digitalisierung liegt Hamburg im bundesweiten Vergleich vorn. Das geht aus dem Deutschland-Index der Digitalisierung 2023 hervor. Hierfür analysiert das Kompetenzzentrum Öffentliche Informationstechnologie am Fraunhofer-Institut Fokus alle zwei Jahre Daten in den Themenfeldern Infrastruktur, Digitales Leben, Wirtschaft und Digitale Verwaltung. Mit 63,8 Indexpunkten ist Hamburg in diesem Jahr in allen Kategorien führend. Danach folgen Berlin, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Der bundesweite Deutschland-Index der Digitalisierung beträgt 51,5 Punkte. Die Hamburg News haben die Ergebnisse zusammengefasst.
Versorgung mit schnellen Übertragungstechnologien und Internetnutzung
Informations- und Kommunikationsbranche: Niederlassungen, Beschäftigte, Nachwuchs
Mehr als jede 26. Niederlassung in Deutschland gehört inzwischen zur Informations- und Kommunikationsbranche (IuK). In Berlin und Hamburg ist es sogar mehr als jede 15., Tendenz steigend. Hamburg und Berlin besitzen bundesweit die aktivste IT-Gründer:innenszene, so die Studie. Bei der Gründungsdynamik liegen allerdings Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt vorn. Mit knapp 2,5 IT-Beschäftigten pro 100 Einwohner:innen sichert sich Hamburg einen Spitzenplatz. Die offenen Stellen steigen jedoch in vielen Bundesländern deutlich stärker als die Zahl der Beschäftigten. Die Anzahl der Auszubildenden und Informatik-Studierenden bringt hier laut Studie keine Entspannung am Arbeitsmarkt.
Bundesweit mehr als doppelt so viele Verwaltungsleistungen online verfügbar
Von fünf untersuchten Verwaltungsleistungen bieten deutsche Kommunen durchschnittlich zwischen sechs und 100 Prozent online an. Spitzenreiter sind Hamburg und Berlin. Dort können alle fünf Leistungen online beantragt werden. Bundesweit sind mehr als doppelt so viele Leistungen online verfügbar wie noch vor zwei Jahren. Besonders große Fortschritte verzeichnen die Kommunen der Untersuchung zufolge in Baden-Württemberg und Thüringen. Auch die Anzahl verfügbarer Onlineverwaltungsleistungen bewerten die Bürger:innen in den meisten Bundesländern höher als 2021. Vor allem in Schleswig-Holstein, aber auch in Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg sei die Bewertung positiv. In Berlin, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern, wo das Onlineangebot vergleichsweise groß ist, fällt die Bewertung dagegen verhaltener aus.
Deutschland-Index der Digitalisierung 2023 basiert auf rund 60 Kennzahlen
Seit 2017 veröffentlicht das Kompetenzzentrum Öffentliche IT am Fraunhofer-Institut Fokus alle zwei Jahre ein aktuelles Lagebild der Digitalisierung in den bundesdeutschen Ländern. Hierfür werden auf Länderebene rund 60 Kennzahlen aus den Bereichen Infrastruktur, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft untersucht. Die Datengrundlage für den vorliegenden Index besteht aus frei zugänglichen Statistiken, über 300 kommunalen Webportalen sowie eine deutschlandweite, repräsentative Bevölkerungsbefragung mit mehr als 5.000 Personen, die im Dezember 2022 durchgeführt wurde.
mm/sb