Künstliche Intelligenz

Startschuss für norddeutsches KI-Leuchtturmprojekt in der Medizin

23. Juni 2020
Übergreifendes KI-Ökosystem für Gesundheitstechnologie geplant. Von Röntgenbildern bis zur Intensivstation: neun konkrete Anwendungsprojekte

Künstliche Intelligenz (KI) und das Gesundheitswesen sind zwei wesentliche Wachstumsfelder der Zukunft, die in Norddeutschland stark vertreten sind. Im Projekt KI-SIGS (KI-Space für intelligente Gesundheitssysteme) bündeln Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Norddeutschland ihre Kompetenzen in diesen Bereichen, um gemeinsam Wachstumspotenziale zu erschließen. Das vom Bund mit zehn Millionen Euro geförderte Projekt ist Ende Mai mit einem Kick-Off der beteiligten Partner gestartet.

Neun KI-Projekte mit medizinischen Fragestellungen

„Jetzt gilt es, weiterhin alle Einzelinteressen und Kompetenzen für die Erschaffung eines einheitlichen Ökosystems und dessen Verstetigung zu bündeln“, sagte Prof. Martin Leucker, KI-SIGS-Konsortialführer an der UniTransferKlink Lübeck GmbH (UTK). Wie können medizinische KI-Technologien besser entwickelt und schneller zur Anwendung gebracht werden? Was braucht es, damit KI-basierte Techniken zulassungsfähig werden? Mit Fragen wie diesen soll sich das Projekt KI-SIGS beschäftigen. Das Herzstück ist der KI-Space, eine Plattform, über die der Wissenstransfer organisiert, geplante Entwicklungen aufeinander abgestimmt und regulatorische und ethische Vorgaben erarbeitet werden.

Zudem werden in neun Anwendungsprojekten konkrete und lebensnahe medizinische Fragestellungen mit KI-Techniken untersucht, darunter die Verbesserung der Qualität von Röntgenbildern, die Optimierung der Beatmungstherapie oder die Erkennung von Krisensituationen auf der Intensivstation.

Förderzusage der Bundesregierung

Das Projekt wurde im vergangenen Jahr mit einer Förderzusage der Bundesregierung über rund zehn Millionen Euro und Unterstützung der Landesregierungen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen auf den Weg gebracht. KI-SIGS zählt zu einem der 16 Gewinner des Innovationswettbewerbs Künstliche Intelligenz 2019 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Das Projekt ist eingebettet in das Cluster Life Science Nord (LSN).
sb/kk

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