Ob Bluttests, EKG-Kurven, Röntgen- oder MRT-Bilder, in der Medizin entstehen täglich riesige Datenmengen. Ein Feld, wie geschaffen für kluge Algorithmen. „Das System lernt beispielsweise, einen gesunden von einem pathologischen Befund zu unterscheiden“, erklärt Petra Margaritoff. Und dieser Einsatz ist keineswegs auf eine Klinik- oder Praxisumgebung beschränkt, betont die Professorin. „In einer sogar von medizinischen Laien anwendbaren Version sehen wir das heute schon im täglichen Leben bei Wearables. Die Apple Watch etwa erkennt Unregelmäßigkeiten beim Herzrhythmus, ein Indikator für Vorhofflimmern, und gibt entsprechende Warnmeldungen ab.“
Interessant wird der Einsatz von künstlichen Befundungshilfen besonders bei seltenen Befunden, „die auch ein menschliches Auge nicht auf den ersten Blick einordnen kann“, sowie weltweit in Regionen, in denen eine umfassende Ausbildung von Ärzten schwieriger ist. ´Zukunftsmusik` hingegen sei eine weitreichende KI-Steuerungshilfe der Medikation: „Das System kann heute schon Therapievorschlägeauf Basis der erkannten Strukturen machen. Viel interessanter aber wird es, wenn weitere Informationen zum Patienten einfließen würden, etwa sein Alter, das soziale Umfeld, Hobbies und Beruf.“