Die Abwasserwärmepumpe sei ein Meilenstein für Hamburgs Wärmewende, so Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank. Zentral am Ablauf des Klärwerks Hamburg gelegen, habe das dort gereinigte Abwasser ganzjährig eine Durchschnittstemperatur von mindestens 12 Grad Celsius – was deutlich wärmer sei als die Luft im Winter. Genau diese Energie soll die Wärmepumpe künftig nutzen, um Wasser auf 95 Grad Celsius zu erhitzen. „So wird aus der bisher ungenutzten Quelle erneuerbare Wärme für viele Menschen“, sagt Michael Beckereit, technischer Geschäftsführer von Hamburg Wasser. Pro Sekunde fließe eine Abwassermenge durch die Anlage, die 16 Badewannen entsprächen. Das heiße Wasser soll anschließend im Wärmespeicher des Energieparks Hafen, wo auch klimafreundliche Wärme aus anderen lokalen Quellen gebündelt wird, zwischengespeichert werden. Dieses wird später ins städtische Fernwärmenetz eingespeist.
2026 soll sie in Betrieb gehen – Mit angeblich Deutschlands „größter Abwasserwärmepumpe“ will Hamburg Wasser, zusammen mit den Hamburger Energiewerken, klimafreundliche Fernwärme aus gereinigtem Abwasser gewinnen. In die 60-Megawatt-Großwärmepumpe am Klärwerk auf der Dradenau investieren die Hamburger Energiewerke über 60 Millionen Euro. Als Eigentümer der Anlage ist Hamburg Wasser für Planung, Bau und Betrieb verantwortlich. Nach Fertigstellung soll sie bis zu 39.000 Hamburger Haushalte mit Fernwärme versorgen.
Erneuerbare Wärme aus bisher ungenutzter Energiequelle

Einsparungspotenzial von 90.000 Tonnen CO2
Bis zu 90.000 Tonnen CO2 würden durch die Nutzung des Abwassers eingespart. Das Kooperationsprojekt der beiden städtischen Unternehmen sei deshalb ein wichtiger Schritt für das Erreichen der Hamburger Klimaziele. „Es bleibt unser Ziel, die städtischen Unternehmen Hamburgs bis 2040 klimaneutral zu machen. So können wir es in Hamburg schaffen, die vollständige Klimaneutralität möglichst noch vor dem gesetzlich festgelegten Jahr 2045 zu erreichen“, erklärt Fegebank.
ja/mm/sb
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