Bereits mit Anfang 20 hat Frederika Hornef den Mut zur Selbstständigkeit bewiesen. Im Anschluss an ihre Ausbildung zur Steuerfachangestellten strebte sie nach neuen Herausforderungen und gründete, zusammen mit Ben Reimer, im Oktober 2022, Skillbased. Ende März 2024 trat Frederika im Finale des Hamburger Gründerinnen-Wettbewerbs Starterin Hamburg an und belegte den zweiten Platz in der Kategorie Tech. Im Gespräch mit den Hamburg News verrät sie mehr über ihre persönliche Gründungsgeschichte und über das Potenzial des Startups für die Zukunft der Arbeitswelt.
Hamburg News: Was hat euch zur Gründung von Skillbased motiviert?
Frederika Hornef: Die Idee entstand während meiner kaufmännischen Lehre. In dieser Zeit habe ich erkannt, dass einerseits viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, passendes Personal zu finden. Andererseits sind zahlreiche Firmen offen dafür, alternative Talente einzustellen. Mein Arbeitgeber zum Beispiel legte weniger Wert darauf, dass Bewerber:innen ausgelernt waren. Wichtiger war deren Motivation. Mein Mitgründer war selbst unglücklich in seinem Job im strategischen Einkauf. Er wollte etwas Neues ausprobieren und stieß dabei auf klassische Probleme von Quereinsteigenden in der heutigen Arbeitswelt. So entstand die Idee für Skillbased – eine Plattform, auf der beide Seiten voneinander profitieren können.
Hamburg News: Welche Herausforderungen der Arbeitswelt adressiert eure Plattform?
Frederika: Für uns ist das Thema Chancengleichheit zentral. Uns ist es wichtig, dass alles anonym abläuft, deshalb gibt es kein Foto, keinen Namen, kein Alter, Geschlecht oder Nationalität. Wir wollen die Talentsuche neu gestalten und den Unternehmen nur die Fähigkeiten als Entscheidungskriterien geben.
Hamburg News: Was hast du für Erfahrungen als Gründerin gemacht? Ist die Geschlechtergerechtigkeit auch ein Thema für die Arbeitswelt von morgen?
Frederika: Ich hatte das Thema Mann-Frau nicht wirklich im Blick. Doch ich habe schnell gemerkt, dass dieses Ungleichgewicht, das wir auch mit unserem Produkt thematisieren, mich täglich in meiner Arbeit beeinflusst. Oft ist es nicht böse gemeint aber es wird beispielsweise als selbstverständlich erachtet, dass Frauen weniger Ahnung haben. Man wird weniger ernst genommen. Mir wurde zum Beispiel mal von einer Kundin gesagt, wie schön es ist, dass ich meinen Geschäftspartner bei seiner Idee unterstütze. Das hat mich getroffen, weil ich genauso viel Arbeit und Mühe in unser Startup investiere. Deshalb habe ich mich auch bei dem Wettbewerb Starterin beworben. Ich finde es sehr cool, dass es die Möglichkeit gibt, dass man sich als Frau auf die Bühne stellen, offen über solche Probleme sprechen und sich selbst so ein bisschen hervorheben kann.