Mehr Fahrräder seien seit Beginn der Messungen auf Hamburgs Straßen nur im ersten Pandemiejahr 2020 unterwegs gewesen, so der Senat. Auch insgesamt habe man im Vorjahresvergleich einen weiteren Rückgang des Verkehrsaufkommens beobachtet. Sowohl für Fahrräder als auch für Kraftfahrzeuge seien die Verkehrszahlen um rund acht Prozent gesunken. Verkehrsenator Anjes Tjarks erkennt im allgemeinen Anstieg der Fahrradnutzung einen langfristigen Trend zur Verkehrswende. „Schon von 2000 bis 2019 hat sich der Radverkehr in Hamburg um rund 80 Prozent erhöht, während der Kfz-Verkehr auf den Stadtstraßen im selben Zeitraum um rund sieben Prozent zurückgegangen ist“, so Tjarks. „Diese Entwicklung zu einer Mobilitätswende wollen wir politisch weiter fördern und so gut wie möglich verstetigen.“
Hamburger*innen fahren infolge der Corona-Pandemie häufiger Fahrrad und greifen seltener auf das Auto zurück. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die der Hamburger Senat Anfang Februar veröffentlichte. Demnach lag im vergangenen Jahr der Radverkehr in der Elbmetropole 23 Prozent über dem Niveau von 2019, während der KFZ-Verkehr um 19 Prozent zurückging. Die Verkehrszahlen für Fahrräder hätten somit 2021 den zweithöchsten Stand seit Beginn der Messungen im Jahr 2000 erreicht, die Zahlen für Kraftfahrzeuge den niedrigsten.
Mobilitätswende in Hamburg durch Pandemie beschleunigt
Radinfrastruktur wird weiter ausgebaut
Eine zentrale Rolle bei der Verkehrswende soll nach Ansicht des Senats der Ausbau der Radinfrastruktur einnehmen. Mit dem Fortschritt im vergangenen Jahr zeigte sich Tjarks zufrieden. Auch im Bereich der Radwegebaus habe man den zweithöchsten Wert seit Beginn der systematischen Erfassung im Jahr 2000 erreicht. Insgesamt seien 56 Kilometer Radwege neu gebaut oder saniert worden – darunter erstmals auch vom Auto- und Fußgängerverkehr baulich getrennte Radstreifen, sogenannte Protected Bike Lanes. 2015 bis 2019 habe dieser Wert noch bei durchschnittlich 35,4 Kilometern gelegen.
tn/sb