Kultur

Hamburger Kulturbehörde fördert 9 internationale Künstler:innen

9. August 2023
Mit der interkulturellen Projektförderung Intro werden Kreative unterstützt, die in Hamburg Schutz suchen

Hamburg ist eine internationale Kulturstadt. Auch viele geflüchtete Künstler:innen aus den Bereichen Film, Performance, Fotografie und Kommunikationsdesign suchen hier Schutz. Das Intro-Förderprogramm der Behörde für Kultur und Medien soll sie dabei unterstützen, in der Hamburger Kulturszene Fuß zu fassen und sich eigenen Projekten widmen zu können. Neun Kooperationen von lokalen Kultureinrichtungen und internationalen Künstler:innen, unter anderem aus Afghanistan, dem Iran, der Türkei und der Ukraine, werden im vierten Jahrgang 2023/24 zwölf Monate lang mit insgesamt 216.000 Euro gefördert. 

Von Märchen und Musik bis Poster-Design und Performing Arts

„Das große Interesse am Förderprogramm macht die Notwendigkeit für Unterstützung von Künstler:innen deutlich, die wegen Repression, Zensur oder Krieg ihre Heimatländer verlassen mussten", erklärt Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien. „Mit dokumentarisch-politischen Arbeiten über queer-aktivistische und feministische Produktionen bis hin zu partizipativen Projekten mit Kindern und Jugendlichen wird Intro auch 2023 und 2024 zu mehr Vielfalt und neuen Perspektiven in der Kulturstadt Hamburg beitragen.“ Der Verein „Diversität in Arts“ und der kurdische Schauspieler und Übersetzer Alan Ciwan wollen kurdische Geschichten in einer interaktiven Storytelling-Performance aufbereiten. Auch die Kinderbuchautorin Olha Duzhak aus der Ukraine beschäftigt sich mit Märchen. Auf dem Tonali Campus will sie unter anderem das Projekt „Musikalische Märchen Hamburgs“ für Kinder umsetzen. Die iranische Kommunikationsdesignerin und Fotografin Parichehr Bijani möchte ebenfalls mit Kindern arbeiten und etwa den regelmäßigen Poster-Design-Kurs „Female Power Today“ anbieten. Musikalisch wird es im Bürgerhaus Wilhelmsburg mit der iranischen Musikerin Atena Eshtiaghi. Die Cellistin will die Suite „She unsung“ für Cello, Gesang und elektronische Klangelemente komponieren und im Bürgerhaus aufführen. Außerdem wird sich im K3 Zentrum für Choreographie der Choreograph Sina Saberi mit traditionellen und aktuellen Bewegungsformen von Performing Arts im Iran beschäftigen.

Viele Filmprojekte im Intro-Förderprogramm

Gleich drei Projekte des Intro-Förderprogramms widmen sich dem Film. Der irakisch-kurdische Filmemacher und Fotograf Krekar Mohammad dreht in Kooperation mit dem Verein Fluxus² einen Dokumentarfilm im Schanzenpark. Dieser nimmt die Sorgen von Migrant:innen in den Fokus, die sich beim Spiel an einer Tischtennisplatte treffen. Danny Daoud hingegen, syrischer Kurator und Filmemacher, will in Kooperation mit der Kurzfilm Agentur Hamburg und Unterstützung des Goethe-Instituts eine neue Ausgabe des interkulturellen Filmfestivals in Hamburg organisieren. „Die Nicht-Sichtbaren“ des Regisseurs und Kameramanns Jamil Jalla beleuchtet unter anderem das Schicksal vier geflohener Künstler:innen aus Afghanistan. Das Kulturzentrum Motte unterstützt die Filmproduktion. Auch das Kulturzentrum Kampnagel beteiligt sich am Programm. Der multidisziplinäre Künstler und Medienschaffende Larry Macaulay will das Selbstverständnis Kampnagels als „internationales Produktionshaus“ kritisch überprüfen und ungenutzte Potenziale aufdecken.
nj/mm/sb

Quellen und weitere Informationen

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